Home Session 2018 Festkomitee will weiter Pferde im Karneval einsetzen: PETA übt scharfe Kritik an Karnevalsverein und fordert die Stadt Köln auf, ein Verbot auszusprechen

Festkomitee will weiter Pferde im Karneval einsetzen: PETA übt scharfe Kritik an Karnevalsverein und fordert die Stadt Köln auf, ein Verbot auszusprechen

Festkomitee will weiter Pferde im Karneval einsetzen: PETA übt scharfe Kritik an Karnevalsverein und fordert die Stadt Köln auf, ein Verbot auszusprechen
Symbolbild: pixabay.com

Trotz des Kutschunglücks mit mehreren Verletzten beim diesjährigen Kölner Rosenmontagszug will das Festkomitee Kölner Karneval am Einsatz von Pferden festhalten. PETA übt scharfe Kritik an den Verantwortlichen und wirft dem Präsidium vor, leichtfertig das Leben der Besucher und Tiere aufs Spiel zu setzen. Die Tierrechtsorganisation fordert die Stadt Köln auf, die Sicherheitsfrage nicht in die Hände eines Karnevalvereins zu legen, sondern selbst ein ordnungsrechtliches Verbot für Pferde bei den Umzügen zu erlassen.

„Die neuen Sicherheitsmaßnahmen sind reine Augenwischerei, denn es ist längst erwiesen, dass Pferde in Extremsituationen – dazu zählt der Rosenmontagszug – unkontrollierbar sind“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Und seit wann darf ein Karnevalsverein über Fragen der öffentlichen Sicherheit entscheiden? So einen verantwortungslosen Klüngel gibt es nur in Köln“.

Im Februar veröffentlichte PETA ein Video vom letztjährigen Kölner Rosenmontagszug, das von über fünf Millionen Internetnutzern gesehen wurde und die enorme Stressbelastung für die Tiere zeigt. Kurz vor der Karnevalssession 2018 veröffentlichte die Tierrechtsorganisation auch eine INSA-Meinungsumfrage unter NRW-Bürgern zum Einsatz von Pferden bei Karnevalsumzügen. Eine knappe Mehrheit – rund 47 Prozent der Befragten – sprach sich für ein Verbot von Pferden in Karnevalszügen aus. 45 Prozent der Menschen äußerten keine Bedenken.

Schon 1991 stellte das Oberlandesgericht Koblenz fest, dass unberechenbares Verhalten, etwa ein Ausbruch bei einem Karnevalsumzug, auch bei gewöhnlich „lammfrommen“ Pferden nicht ausgeschlossen werden kann (AZ 5 U 1812/90). 2015 wurden bei einem schweren Pferdekutschenunfall auf einem Volksfest in Troisdorf 26 Menschen teils schwer verletzt. Ein Sachverständigengutachten ergab, dass „die Pferde ihrem Fluchtinstinkt gefolgt seien – und auch vom Kutschbock mit Leinen und Peitsche nicht mehr für menschliche Kommandos empfänglich gewesen wären.“ [1]

PETA setzt sich für ein Ende von Pferden bei Karnevalsumzügen ein, denn laute Musik, fliegende Pralinenschachteln und grölende Narren setzen die sensiblen Tiere ständigem Stress aus. Pferde sind Fluchttiere und sehr schreckhaft. Jedes Jahr werden Menschen und Tiere bei Karnevalsumzügen zum Teil schwer verletzt. Selbst bei trainierten Pferden kann bereits eine geringe Störung den Fluchtinstinkt auslösen.

[1] Schmitt, H. (2017): Staatsanwaltschaft zieht Klage zurück. Kutschenunfall in Troisdorf war nicht zu vermeiden. In: General-Anzeiger Bonn. Online abrufbar unter www.general-anzeiger-bonn.de.

(Quelle: Pressemitteilung von PETA Deutschland)

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