Home Session 2018 Zwischenbilanz des Ordnungsdienstes zur Sessionseröffnung am 11. im 11.

Zwischenbilanz des Ordnungsdienstes zur Sessionseröffnung am 11. im 11.

Zwischenbilanz des Ordnungsdienstes zur Sessionseröffnung am 11. im 11.

Eine gemischte Zwischenbilanz mit weniger Wildpinklern, mehr Ansprachen von Jugendlichen, die Alkohol mitgebracht haben, und einem funktionierenden Glasverbot zieht am späten Nachmittag der Ordnungs- und Verkehrsdienst der Stadt Köln. Im Gegensatz dazu berichtet der Rettungsdienst durchweg von einer positiven Entwicklung. Der im Rathaus weiter tagende städtische Koordinierungsstab wertet den bisherigen Verlaub als „bisher überwiegend entspannt“. Alle Zugänge um die Veranstaltungsbereiche sind wieder geöffnet.

Zum bisherigen Einsatzgeschehen gehören auch eine angezeigte Vergewaltigung und mehrere sexuelle Belästigungen, bei denen die Polizei eingeschaltet wurde. Alle Tatverdächtigen konnten bereits von der Polizei ermittelt werden. Schwerverletzt wurde ein 25-jähriger Mann, der bei einem Sturz aus dem dritten Obergeschoss eines Privathauses an der Zülpicher Straße auf ein Vordach schwer verletzt wurde. Mit maximal mittleren Verletzungen kam ein 22-jähriger davon, der am Heumarkt auf ein Gerüst geklettert war und zwei Meter tief stürzte.

Die Berufsfeuerwehr meldet für die Zwischenbilanz 18 Uhr folgende Zahlen:

405 Rettungsdiensteinsätze (teilweise mit Notarzteinsatz). Das ist deutlich weniger als im Vorjahr, wo zu diesem Zeitpunkt 560 Einsätze zu absolvieren waren.

Zum Sessionsauftakt am Sonntag, 11. November 2018, ist der Ordnungs- und Verkehrsdienst der Stadt Köln seit 6 Uhr mit allen zur Verfügung stehenden Kräften im Dienst. Über den Tag und die Nacht verteilt sind bis zu 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf Kölner Straßen und Plätzen und im Koordinierungsstab im Einsatz. Rund 450 externe Sicherheitskräfte überwachen die Einhaltung der Glasverbots-Regelungen an den Kontrollstellen der Verbotszonen in der Altstadt und im Zülpicher Viertel sowie in der Glasverzichtszone in der Südstadt. Zusätzlich sind 11 Streetworker des Amtes für Kinder, Jugend und Familie auf der Straße im Einsatz.

Im Koordinierungsstab arbeiten seit 8 Uhr und ebenfalls bis in die Nacht unter der Leitung des Amtes für öffentliche Ordnung Vertreterinnen und Vertreter aller beteiligten städtischen Dienststellen, der Feuerwehr, der Landes- und der Bundespolizei, der Hilfsorganisationen, der Kölner Verkehrsbetriebe, der Abfallwirtschaftsbetriebe, des Veranstalters und des von der Stadt Köln beauftragten Sicherheitsunternehmens. Dieses Gremium bewertet die aktuelle Lage ständig neu, trifft erforderliche Entscheidungen und sorgt für eine rasche Umsetzung.

Die Einsatzteams des Ordnungsdienstes sind in Vierer- und/oder Sechser-Gruppen in der Alt- und Südstadt, dem Zülpicher Viertel, rund um den Dom und im Rheingarten eingesetzt. Sie werden begleitet von 18 Ordnungsdienstkräften aus Düsseldorf, die im Rahmen eines Fachaustauschs die Arbeitsbedingungen und die Vorgehensweise der Kölner Kollegen kennenlernen wollen.

Aufgrund der negativen Erfahrungen zum letztjährigen Sessionsbeginn steht in diesem Jahr die Ahndung von Wildpinklern besonders im Fokus. Im Vorfeld wurden durch die Stadt Köln und den Veranstalter über 700 verschiedene Toilettenanlagen in der Innenstadt aufgestellt. Einige Standorte wurden angepasst, andere durch veränderte Angebote (Pinkelsterne) erweitert. Die städtischen Toiletten sind nun mit einheitlichen Hinweisen markiert. Wildpinkeln wird in allen Fällen mit einem Bußgeld geahndet. Der konkrete Betrag wird in einem schriftlichen Verfahren festgelegt. Der Mindestbetrag liegt bei 60 Euro.

Die weitere Verbesserung der Toilettensituation zeigt Wirkung. So wurden bis 15 Uhr mit 57 Feststellungen wesentlich weniger Personen als im Vorjahr angetroffen, die ihre Notdurft in der Öffentlichkeit verrichtet hatten. Auch außerhalb dieser Feststellungen wurde generell ein Rückgang des wilden Urinierens beobachtet.

Die Aktion „Mehr Spaß ohne Glas“ konnte erneut erfolgreich umgesetzt werden. Bei milder Witterung und zunächst sonnigem Wetter war der Besucherandrang schon am Vormittag enorm. Auf bewährte Art und Weise wurde an den Kontrollstellen in der Altstadt und im Zülpicher Viertel dafür gesorgt, dass von den Jecken mitgebrachtes Glas in die bereitgestellten Container entsorgt wurde und gar nicht erst in die Feierbereiche gelangte. In der Altstadt wurde in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gastwirten und der DEHOGA wieder ein Pfandsystem für Mehrwegbecher anstatt der bisherigen „Bützjebecher“ eingesetzt.

Für die Südstadt wurde vom Ordnungsamt um den Severinskirch- und Chlodwigplatz eine freiwillige Glasabgabezone eingerichtet. Hier wurden die Feierenden durch Sicherheits- und Ordnungskräfte gebeten, auf Glasbehältnisse zu verzichten. Im Vorfeld der tollen Tage wurden unter den Gastronomen im Umfeld der freiwilligen Glasabgabezone bereits im Sommer für Unterstützung der Aktion geworben.

Wie schon in den Vorjahren war ein deutlicher Trend erkennbar, dass sich immer mehr Jecke gut informiert auf den Weg nach Köln machten und gar kein Glas mehr dabei hatten.

Innerhalb der Glasverbotszonen wurden 69 Personen angesprochen. Diese haben anschließend das Glasbehältnis entleert und entsorgt.

In diesem Jahr haben sich sieben bisher erfreulicherweise auch Kiosk-, Imbiss- und Einzelhandelsbetriebe wieder strikt an die Spielregeln von „Mehr Spaß ohne Glas“ gehalten. Bei Kontrollen in Gewerbebetrieben gab es fünf Verstöße gegen die Gewerbeordnung sowie eine nicht genehmigte Sondernutzung. Eine Gaststätte wurden wegen einer baurechtlichen Nutzungsuntersagung geschlossen.

In 391 Fällen wurde mit Jugendlichen ein Präventivgespräch zum Alkoholkonsum geführt. Bis 15 Uhr wurden insgesamt 358 Jugendschutzkontrollen durchgeführt. In 140 Fällen wurden alkoholische Getränke sichergestellt. 118 Personen wurden beim verbotenen Rauchen erwischt und mussten ihren Zigarettenvorrat vernichten. Sowohl die Anzahl der Präventivgespräche als auch die der Jugendschutzkontrollen und die der festgestellten Verstöße liegen deutlich über den Vorjahreswerten. Diese Zahlen decken sich mit dem Eindruck der Außendienstkräfte. Sie berichten über deutlich verstärkten Alkoholkonsum der jugendlichen Besucher und damit einhergehend verbale Auseinandersetzungen, die teilweise auch von Remplern und Drohgebärden gegenüber Ordnungsamtskräften begleitet wurden. 13 hilflose Personen (Alkoholkonsum) wurden den Sanitätsdiensten übergeben.

Die vorläufige Bilanz des Ordnungsdienstes ist daher gemischt.

Auch der Verkehrsdienst konnte wie in den Vorjahren erheblich zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung beitragen. So stellten die Einsatzkräfte sicher, dass Fahrzeuge keine Veranstaltungsflächen oder Flucht- und Rettungswege blockierten oder behinderten. Dabei mussten wie im Vorjahr 19 Fahrzeuge abgeschleppt werden. Es wurden insgesamt 168 (58) Verwarnungen für Parkvergehen ausgestellt. 28 Halter konnten ermittelt werden und haben ihr Fahrzeug daraufhin selbst weggesetzt.

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