Home Session 2016 StattGarde nimmt an 59. Steuben-Parade in New York teil

StattGarde nimmt an 59. Steuben-Parade in New York teil

StattGarde nimmt an 59. Steuben-Parade in New York teil
Fotos: StattGarde
Fotos: StattGarde

Der Termin 14. bis 19. September 2016 stand schon lange dick markiert im Kalender der StattGarde Colonia Ahoj. Mit 80 Mitgliedern haben sie sich auf große Reise begeben, um in New York bei der Steuben-Parade die transatlantische Deutsch-Amerikanische Freundschaft zu feiern. In ihren maritimen Uniformen hat die StattGarde einen Teil des Kölner Brauchtums auf die 5th Avenue und in die Herzen der New Yorker getragen. Nach einem deutschsprachigen Gottesdienst in der ehrwürdigen St. Patrick’s Cathedral in der Nähe des Rockefeller Centers ging es zur Aufstellung der Parade. Sie ist die größte ihrer Art in den Vereinigten Staaten und lockt zum „German Day“ jährlich tausende deutschstämmige Amerikaner und deren Freunde in das Zentrum von Manhattan. „Für die StattGarde, als noch sehr junge Gesellschaft, war dieser Tag etwas ganz besonderes und eine große Ehre“, sagt deren Präsident und Kapitän André Schulze Isfort. „Es gab uns auch die einmalige Gelegenheit, unserem Ehrenmitglied Lilo Cordaro-Tobar persönlich, wenn auch nachträglich, zum 90. Geburtstag gratulieren zu können.“ so Schulze Isfort weiter. Die New Yorkerin wurde in Köln als Tochter des jüdischen Karnevals-Künstlers Hans-David Tobar geboren. Als 13-jährige ist ihr mit den Eltern kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs noch die Flucht nach Amerika geglückt, nachdem ihr Vater schon längst mit einem Auftrittsverbot belegt war und die Familie um ihre Existenz kämpfen musste. In Köln ist Hans-David Tobar mit seiner Emigration in Vergessenheit geraten, obwohl er vor dem Krieg mit Legenden wie Willi Ostermann auf den Bühnen in Köln und darüber hinaus gefeiert wurde. Nachdem das Festkomitee Kölner Karneval sich vor einigen Jahren kritisch mit der Aufbereitung der eigenen Geschichte während der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt hat, hat die StattGarde weitere Nachforschungen angestrengt. Vereinsmitglied Aaron Knappstein, selbst jüdischen Glaubens, hat in den Archiven der Stadt nach Spuren und Einflüssen jüdischer Künstler auf den Kölner Karneval gesucht und stieß dabei auf Tobar und seine Tochter Lilo. Ein erster Kontakt wurde aufgenommen. Frau Tobar erzählte viel über ihre Zeit in Köln. Im Jahr 2014 besuchte Tobar ihre Geburtsstadt. Anlässlich des 11. Geburtstages der StattGarde war sie Gast bei der ersten Verleihung des von der StattGarde initiierten und nach ihrem Vater benannten Hans-David-Tobar-Preises. Der Preis wird Persönlichkeiten verliehen, die sich besondere Verdienste um Toleranz und Integration erworben haben. Erster Preisträger war 2014 der Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach – zum einen für seinen Mut, sich mit der eigenen Vergangenheit des Festkomitees auseinander zu setzen und zum anderen, für seine Unterstützung die StattGarde im organisierten Kölner Karneval zu integrieren.

Ihren New York-Aufenthalt hat die StattGarde mit einem Besuch des legendären Bar „Stonewall Inn‘s“ in der Christopher Street begonnen – Geburtsstätte und Namenspatron der heute weltweit organisierten Christopher-Street-Day-Demonstrationen und somit Ausgangspunkt der Schwulenbewegung überhaupt. In Köln wird der CSD seit 1991 stets am ersten Sonntag im Juli durchgeführt.

Auftaktveranstaltung zum Steuben-Programm war die Begrüßung der zahlreichen Overseas Groups durch den General Chairman of the Steuben Parade, Bob Radske, gemeinsam mit Baron von Steuben, als Nachkomme des preußischen Generals von Steuben sowie Eisprinzessin Katharina Witt, als diesjähriger prominenter Grand Marshal der Steuben-Parade.

Eine besondere Ehre für den StattGarde-Vorstand war die Audienz bei Generalkonsulin Brita Wagener im New Yorker Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland an der United Nations Plaza.

Neben dem honorigen German-American Committee jubelten bei der samstäglichen Steuben-Parade ebenso Brita Wagener und Kathi Witt den StattGardisten in ihren schmucken Gardeuniformen von der Promi-Tribüne begeistert zu. Den Ausklang fand die Steuben-Parade beim German Oktoberfest im Central Park. Bei unzähligen Fotowünschen genossen die Kölner Jecken die große Aufmerksamkeit, die sie am Times Square und anderen Hotspots in Manhattan auf sich zogen. Auch wenn die New York-Reise durch den schrecklichen Bombenanschlag in der 23. Straße (nur wenige Hundert Meter zu einem der StattGarde-Hotels) überschattet wurde, resümierten die StattGardisten bei ihrer ausgelassenen Abschlussfeier im „Loreley Beer Garden“, bei kühlem Kölsch das dies eine unvergessliche erste, aber ganz sicher nicht letzte Teilnahme an der Steuben-Parade war.

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