Home Session 2018 „Et Stina muß ene Mann han“, denn bald ist wieder Nippeser Bürgerfest

„Et Stina muß ene Mann han“, denn bald ist wieder Nippeser Bürgerfest

„Et Stina muß ene Mann han“, denn bald ist wieder Nippeser Bürgerfest
Foto: Andreas Klein

Zu ihrer traditionellen Pressekonferenz in das Brauhaus „Em golde Kappes“ an der Neusser Straße hatte am heutigen Vormittag die Nippeser Bürgerwehr, das einzige Kölner Traditonskorps mit dem Veedelsnamen im Vereinsnamen, eingeladen. Nach der Session 2017/2018 bedankte sich der Vorstand zu allererst bei den anwesenden Medienvertretern für die Berichterstattung in der zurückliegenden Session, in welcher das im Veedel liebevoll „Appelsinefunke“ genannte Korps das Kölner Dreigestirn stellte.

Nach der Session ist Tanzoffizier Patrick Karolus von seinem Amt zurückgetreten, was aber bereits angekündigt worden war. Bereits während der Session haben die Gardisten daher die Castings für den neuen Tanzoffizier durchgeführt – und die Wahl fiel auf Marc Schumacher, der ab der kommenden Session mit Bürgerwehr-Marie Christina „Stina“ Pohl über die Bühnen des Rheinlands wirbeln wird. Marc Schumacher wurde im November 1996 in Bonn-Duisdorf geboren und ist in Wesseling aufgewachsen. Seine tänzerische Ausbildung begann bei der Kinder- und Jugendtanzgruppe „De Höppemötzjer“. Weiter ging es von dort in die Tanzgruppe „De Höppemötzjer“, wo er bis zu seinem Wechsel in die Nippeser Bürgerwehr tänzerisch aktiv war. Mit 21 Jahren startet Marc Schumacher, der sich nach seinem Abitur seit 2017 in einer Ausbildung zum Stadtsekretäranwärter bei der Stadt Köln befindet, an der Seite von „Stina“ Pohl in sein neues tänzerisches Amt.

Bürgerwehr-Geschäftsführer Anton Gerhard „Gerd“ Düren erläuterte nach der Vorstellung des neuen Tanzoffiziers den Sachstand beim „Nippeser Bürgerfest 2018„, welches – nach aktuellem Stand der Dinge – am 9. und 10. Juni 2018 auf der Neusser Straße stattfinden wird. „In den letzten Wochen und Monaten mussten wir viele Steine aus dem Weg räumen.“, so Gerd Düren. „Für uns galt: Wenn es ein Nippeser Straßenfest geben wird, dann ist unser Nippeser Bürgerfest gestorben!“

Der Hintergrund: Die Nippeser Bürgerwehr hatte sich vor zwei Jahren von einem Partner getrennt, mit dem man jahrelang das Nippeser Bürgerfest gemeinsam veranstaltet hatte. Dieser Partner veranstaltete dann, mit einer neu gegründeten „Interessengemeinschaft Nippeser Kaufleute“, im letzten Jahr ein weiteres Straßenfest auf der Neusser Straße in Nippes, was nicht nur die Anwohner, sondern auch zahlreiche Nippeser Kaufleute auf die Palme brachte – denn beim Straßenfest der Interessengemeinschaft waren kaum Nippeser Geschäfte am Start, sondern fast ausschließlich Händler, die noch nicht einmal aus Köln kamen.

Auch in diesem Jahr hatte die Interessengemeinschaft mit ihrem Partner ein Straßenfest beantragt, welches am ersten Mai-Wochenende stattfinden sollte. Doch die Stadt prüfte dieses Mal etwas genauer – und fand heraus, dass von 108 angemeldeten Händlern gerade einmal acht (!) aus Nippes oder den benachbarten Stadtvierteln kamen – und kippte das geplante Stadtfest!

Die Nippeser Bürgerwehr geht davon aus, dass ihr Straßenfest aber nicht so kurzfristig gestrichen wird: „Wir haben nun sogar beantragt, dass der Sonntag des Nippeser Bürgerfest ein verkaufsoffener Sonntag wird. Es gab deswegen auch schon durchaus positive Gespräche mit ver.di, nur der Stadtrat muss den verkaufsoffenen Sonntag noch absegnen“, so Düren weiter.

Ralf Schlegelmilch von der Veranstaltungsagentur „Die Feiermacher“ ergänzte: „Im Gegensatz zu anderen Veranstaltern wollen wir vorrangig keinen Gewinn erzielen, eine schwarze Null reicht allen Beteiligten durchaus. Auch wenn wir das im letzten Jahr wegen der Konkurrenzveranstaltung nicht wirklich geschafft haben.“ Schlegelmilch und Düren verwiesen darauf, dass die Bezirksvertretung in Nippes hinter dem Bürgerfest der Karnevalisten steht: „Wir sprechen die lokalen Händler an! Ich bin selbst letztes Jahr drei Tage durch Nippes gelaufen, um bei den lokalen Händern Werbung zu machen!“, so Düren. Und Schlegelmilch ergänzt: „Für die örtlichen Vereine – und damit meinen wir nicht nur die Karnevalsvereine – entfällt bei der Teilnahme am Nippeser Bürgerfest die Standmiete! Klar, die Nebenkosten wie Strom und so weiter muss jeder zahlen – aber die Standmiete für den 3-Meter-Stand entfällt für die Vereine!“ Die Veranstalter betonten, dass auf der Bühne, die wie im letzten Jahr in Sichtweite des „Em golde Kappes“ stehen wird, ein kölsches Programm geboten wird. Genaues hierzu wird noch rechtzeitig bekannt gegeben!

Präsident Artur Tybussek betonte noch einmal, dass die Nippeser Bürger das Bürgerfest der Karnevalisten als „ihr Straßenfest“ bevorzugen: „Es gibt den ´Blauen Samstag´ der Nippeser Händler und das Klimastraßenfest im September von ´Wir in Köln´. Diese beiden Partner unterstützen uns bei unserem Vorhaben mit Kontakten, Adressen und Ansprachen. Dafür sind wir genauso dankbar wie für die Unterstützung durch das Bezirksrathaus Köln-Nippes.“, so Tybussek. Im letzten Jahr gab es neben der großen Showbühne eine kleine Bühne auf Höhe des Kaufhof Nippes. Dort konnten sich die örtlichen Vereine zusätzlich präsentieren. „Das Angebot wurde u. a. durch die Sportvereine genutzt, die ihre Sportarten näher bringen konnten. Ob wir dieses Angebot wieder durchführen, steht noch nicht fest und liegt vor allem daran, dass wir nicht genügend Man-Power für die Betreuung der Bühne aktivieren können. Sollte diese Bühne in diesem Jahr nicht kommen, dann werden wir den Vereinen Zeiten auf der großen Showbühne freiräumen!“, so Tybussek.

Abschließend betonten Tybussek, Düren und Schlegelmilch, dass die lokalen Händler – und gerade auch die, die nicht direkt an der Neusser Straße ihr Geschäft haben – sich an dem Nippeser Straßenfest beteiligen können und sollen! „Und natürlich dürfen sich auch die lokalen Gastronomen anmelden, hier bietet Nippes ja ein breites Spektrum mit einem vielfältigen Angebot!“, so die Veranstalter!

Kurz vor Ende der Pressekonferenz gab es noch eine kurze Vorschau auf die Session 2018/2019: Am 11.11.2018 findet zum viertem Mal an der Eigelsteintorburg die Sessionseröffnung der Nippeser Bürgerwehr statt. Bei zweieinhalb Stunden Programm bietet die Gesellschaft eine Sessionseröffnung „em Veedel un för dat Veedel“ – ohne Besäufnis, Stress und Schlägerei! Neu in der nächsten Session ist, dass die Mädchensitzung der Gesellschaft jetzt im großen Festsaal der Sartory-Betriebe stattfindet. Der Saal im Pullman Cologne war einfach zu klein geworden für die Kartenanfragen der „jecken Neppeser Mädcher“. Weitere Termine und der Kartenvorverkauf finden über die Seite der Gesellschaft statt.

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