Am vergangenen Wochenende wurde, von der Öffentlichkeit (fast) unbemerkt, ein ganz außergewöhnliches Dreigestirn proklamiert. Die Tollitäten sind nur knapp fünf Wochen im Amt, danach übergeben sie ihre Ämter an ihre Nachfolger … doch der Reihe nach, wir dröseln das mal jetzt auf!
Die K.G. Der Reiter 1960 e. V. aus dem beschaulichen Köln-Hochkirchen sollte in der Karnevalssession 2020/2021 das Dreigestirn der Alt-Gemeinde Rodenkirchen stellen. Geplant war eine große Proklamation in einem bekannten Kölner Festsaal und eine rauschende Session – doch dann kam kurz nach Aschermittwoch dieser mexikanische Bier-Virus um die Ecke. Und alle Planungen waren für die runde Ablage unterm Schreibtisch! Gespräche mit dem Festkomitee der Alt-Gemeinde Rodenkirchen über eine Verlegung der Amtszeit in die Session 2021/2022 scheiterten, weil bereits das nachfolgende Dreigestirn feststand. Aber es war ja alles schon fertig: Ornate, Prinzenorden und und und …
Irgendein schlauer Kopf kam dann auf eine Lösung: Das Dreigestirn der Session 2020/2021 wird im November 2021 proklamiert und ist bis zum Tag der Proklamation der Tollitäten der Session 2021/2022 im Amt! Und so wurde dann am vergangenen Freitagabend, dem 5. November 2021, das Dreigestirn der Alt-Gemeinde Rodenkirchen der Session 2020/2021 bei einem kölschen Ovend proklamiert. Die Nachfolger werden dann am 7. Januar 2022 proklamiert, einen Abend vorher verlieren die jetzt proklamierten Tollitäten ihre Titel. Und wenn man berücksichtigt, dass es ja bekanntlich eine Weihnachtspause gibt, sind die jecken Drei knapp fünf Wochen in Amt und Würden!
Das Rahmenprogramm für die „besondere Proklamation“ war der bereits erwähnte „Kölsche Ovend“. Eröffnet wurde der Abend mit dem Musikzug der K.G. Kallendresser. Erster Top-Act des Abends war Jörg Runge als „Dä Tuppes vum Land“, der mit seiner Reimrede die Jecken im südlichen Kölner Vorort begeistern konnte. Weiter im Programm ging es mit der Band „Zesamm“, welche den 2. Platz bei „Euer Song für Köln 2021“, dem GAG-Wettbewerb für Kölner Nachwuchsmusiker und -bands, belegte.
Mit der Verabschiedung der Tollitäten der Session 2019/2020 und der Proklamation der Kurzzeit-Tollitäten der Session 2020/2021 durch den Bezirksbürgermeister von Rodenkirchen, Manfred Giesen, und den Präsidenten des Festkomitee Rodenkirchen, Stefano Straberg, sorgte die Band „Kaschämm“ mit ihren Cover-Hits für Stimmung. Mit dem Rentner-Redner-Duo „Willi und Ernst“, bekannt von allen großen Kölner Fernseh-Sitzungen, gab es gleich das nächste rednerische Highlight im Programm. Die beiden Comedians sorgten mit ihrem Vortrag bei einigen Jecken im Saal für Schnappatmung! Zum Finale griff dann Oly Blum, bekannt als Frontmann von „De Blömcher“ und mittlerweile Puppenspieler im Hänneschen-Theater, zur Gitarre und lies die Gäste im Saal kräftig zu bekannten Karnevalshits mitsingen.
Bereits einen Tag später besuchten die Tollitäten ihre Gesellschaft bei deren Uniform- und Ordenappell. Zur Überraschung aller Mitglieder der Gesellschaft stand auf den Schulhof der Anne-Frank-Schule in Rondorf eine Currywurstbude. Für alle geladenen Gäste gab es Currywurst mit Pommes bis zum Abwinken. Die Mitglieder erhielten aus der Hand von Präsident Rolf Richter den Sessionsorden überreicht. Für kurzweilige Unterhaltung sorgte Hannes Blum mit seinen Parodien.
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