Home Session 2023 Regimentsexerzieren der Roten Funken im Jubiläumsjahr

Regimentsexerzieren der Roten Funken im Jubiläumsjahr

Regimentsexerzieren der Roten Funken im Jubiläumsjahr
Fotos: Rote Funken/Vera Drewke Photography

Die Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V. (kurz: Rote Funken) feiern in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen ihr 200-jähriges Bestehen. Nachdem die Roten Funken bereits zwei Sitzungen in der Session erfolgreich veranstaltet haben, stand am vergangenen Dienstag das Regimentsexerzieren im großen Festsaal des Maritim Hotel Köln an.

Mit einem kurzen Video startete das Regimentsexerzieren. In dem Video tauchte unter anderem auch der vor wenigen Wochen verstorbene Hans Süper noch einmal auf – für viele Anwesende ein emotionaler Moment. Gemeinsam mit dem Regimentsspielmannszug marschierten die Rekruten der Roten Funken, begleitet von einigen Tänzerinnen und Tänzern der Traditionstanzgruppe „Original Hellige Knäächte un Mägde“, auf die Bühne.

Funken-Präsident Heinz Günther Hunold begrüßte die anwensenden Funken sowie die geladenen Gäste. Er blickte noch einmal auf den Rosenmontags 2022 zurück, der ja anders als sonst keinen Zoch sondern eine Friedensdemo war. Hierbei würdigte Hunold das Orchester Helmut Blödgen, welches die Funken an dem Tag musikalisch begleitete und die „Ode an die Freude“ intonierte: „Passender hätte die Musik an dem Tag nicht sein können! Ein klares Zeichen an den russischen Agressor.“, so Hunold.

Nach der Vereidigung der neuen Rekruten, darunter auch Ex-Prinz Stefan Jung von der der Kölner Narren-Zunft, erhielten die Rekruten ihre neuen Funken-Namen (Stefan Jung heißt zum Beispiel „Pritsch“, weil er mal Prinz war). Die Namen haben dabei immer etwas mit dem Beruf des jeweiligen Funken-Mitglied zu tun – da wird z. B. aus DJ und Medienunternehmer Pablo Kievernagel die „Flüstertüt“.

Rote Funken und Original Hellige Knäächte un Mägde

Die Rekruten und ein paar Korpsvorstände hatten dann die ehrenvolle Aufgabe, mit den „Original Hellige Knäächte un Mägde“ zum Klassiker „Am Dom zo Kölle“ zu tanzen.

Nach dem Ausmarsch servierte das Team des Maritim Hotel Köln eine deftige Erbsensuppe mit Mettwürstchen und Röggelchen den Gästen im Saal.

Mit der Ehrung von langjährigen Funken-Mitgliedern ging es in die zweite Abteilung. Hierbei wurden u. a. die Mitglieder für 40-, 44- und 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Darunter war auch Vizepräsident Willi Stollenwerk, der seit 40 Jahren Mitglied der Roten Funken ist und damit beitragsfrei gestellt wurde.

Weiter ging es mit Ehrungen durch das Festkomitee Kölner Karneval. Hier wurden – mit drei Ausnahmen – die Mitglieder des Vorstands der Roten Funken mit dem Verdienstorden des Festkomitee in Silber ausgezeichnet. Mit Willi Stollenwerk (Funkenname „Feldschloot“) und Hans Willy Fahnenbruck (Funkenname „Flambau“) erhielten zwei der drei weiteren Vorstandsmitglieder den Verdienstorden in Gold. Präsident Heinz Günther Hunold (Funkenname „Laachduv vun d´r Ülepooz“) war nun der einzige Ungeehrte. Festkomitee-Vorstand Erich Ströbel wechselte auf der Bühne seine Mütze vom Festkomitee auf den Bund Deutscher Karneval – und bat den BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess auf die Bühne. Dieser ehrte Hunold mit dem höchsten Verdienstorden, den es im deutschen Karneval gibt – dem Verdienstorden des BDK in Gold mit Brillanten.

Die Kölner Band „Eldorado“ hat zum Jubiläum gemeinsam mit den Roten Funken einen Song aufgenommen, der von Jürgen Fritz – musikalischer Leiter u. a. von Tommy Engels Weihnachtsshow – geschrieben wurde. Jürgen Fritz wurde für seine Verdienste zum Obristwachtmeister der Roten Funken ernannt. Gemeinsam mit Jürgen Fritz spielten Eldorado dann ihre Lieder – und natürlich auch den neuen Funkenhit.

Blaue Funken

Eine Abordnung der Kölner Funken Artillerie blau-weiß (kurz: Blaue Funken) marschierte anschließend auf die Maritim-Bühne. Präsident Björn Griesemann erklärte, dass die Blauen Funken anlässlich des Jubiläums der Roten Funken in der Session einen besonderen Federbusch an ihrem Dreispitz tragen – in rot, blau und weiß. Was nicht jeder weiß: Die Blauen Funken waren mal ein Teil der Roten Funken und haben sich 1870 abgespaltet. Auch der Sessionsorden der Blauen Funken ist dem Jubiläum des Schwesterregiment gewidmet: Hier sind u. a. ein roter und ein blauer Funk beim Stippeföttche zu sehen. Gleich zwei Geschenke brachte Giesemann mit: Zum einen eine Original-Partitur des Funkenmarsch aus dem Jahre 1890 und eine Kanone, welche die Blaue Funken den Roten Funken zurückgaben.

Anschließend wurde die Geschichte der Roten Funken von 1823 bis in die aktuelle Zeit als Revue präsentiert. Hier konnte man z. B. erfahren, wie die vier Knubbel ihre Knubbelabzeichen erhalten haben sollen, wie bekannte Kölner Karnevalisten (Willi Ostermann, Karl Berbuer, Willy Schneider – und Christoph Kuckelkorn) sich im Jahr 1823 bei den Roten Funken beworben haben sollen, die Abspaltung der Blauen von den Roten Funken, die Gründung des Senats und vieles mehr.

Mit den Höhner, dem Korps der Kölsche Funke rut-wieß und dem Kölner Dreigestirn, welches ja bekanntlich in diesem Jahr aus den Reihen der Roten Funken kommt, ging das Regimentsexerzieren am frühen Mittwochmorgen zu Ende …

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