Höhenhauser Naaksühle: Endlich wieder Prunksitzung!

Endlich wieder Prunksitzung! Dieses Gefühl lag in der Luft als man am 04.02. die Stadthalle Köln betrat.

Pünktlich um 16.00 Uhr eröffnete Präsident Peter Monschau die Sitzung der Naaksühle, in der gut besuchten Stadthalle. Doch nicht ohne den anwesenden Gästen ein Raunen zu entlocken, denn die Naaksühle hatten in diesen Jahr keinen Sitzungspräsidenten, sondern eine Sitzungspräsidentin. Doch nun einmal langsam und von vorne.

Fotos: Daniela Kepper

Nicht nur das diesjährige Motto des Kölner Karnevals lautet „Ov krüzz oder quer“, sondern auch bei der großen Höhenhauser KG Naaksühle 1949 e.V. ist gefühlt in diesem Jahr Alles anders. Sitzungspräsident Eric Schroth ist bekannt für seine ausgefallenen Openings.

Da weiß man nie genau, ob er nun als Helene Fischer XXL im hautengen Glitzeranzug singt, als lustiges Funken Mariechen über die Bühne tanzt, als Kölner Urgesteine, wie Willi Millowitsch oder Marie-Luise Nikuta alte Zeiten aufleben lässt, oder ganz ohne Worte die Sitzung, gemeinsam mit Planschemalöör, auf Gebärdensprache eröffnet.

Eric(a) Schroth beim Opening

Auch in diesem Jahr begann die Sitzung mit einer großen Überraschung. „Die Naaksühle haben keinen Sitzungspräsidenten mehr! – sondern eine Sitzungspräsidentin – und was für Eine!“ Aus Eric – wurde zumindest für einen Moment – Erica Schroth! Ein Show Opening mit ganz viel Glitzer, Bling Bling, Federn, Tänzerinnen und Tänzern und gleich drei Kostümwechseln erwartete die Zuschauer.

Alles begann mit einem Hauch Hollywood – Diven – Feeling, doch das hielt nicht lange an! Innerhalb von Sekunden verwandelte sich Schroth von der funkelnden Show-Diva in eine opulente Bauchtänzerin, die nicht nur die Gepolsterten Hüften, sondern auch die Lachmuskeln im Saal in Wallungen brachte. Aber dann – Zack – direkt das nächste Kostüm.

Im knappen, bunten Fransenkleid feierten Schroth und seine Tänzerinnen und Tänzer „All the Single Ladies“ im Saal, bevor dann zu „Mir sin die Mädche vum Rhing“, frisiert mit bunten Zöpfen Schroths Elferrat auf die Bühne tanzte. – Stimmung pur! „Ov krüzz oder quer, oder queer!“ – die Prunksitzung der großen Höhenhauser KG Naaksühle 2023 ist eröffnet!

Nach diesem, wie immer, grandiosen Opening feierten die anwesenden Gäste zusammen mit Lupo deren alten, wie auch neue Lieder. Spätestens bei ihrem neuen Sessionslied „Highmat“ hielt auch den 11er Rat zum ersten Mal für diesen Abend nichts mehr aus seinen Stühlen.

Apropos 11er Rat – auch hier lief dieses Jahr auch einiges krüzz un quer bei den Naaksühle. Denn der 11er Rat wurde in diesem Jahr nicht nur von Männern des 11er Rat der Naaksühle, sondern auch von Mitgliedern der Ühlemädcher, Jungühle und Ühlepänz gestellt. Genauso wie es sich eben für eine Familiengesellschaft gehört.

Kölner Dreigestirn mit dem Berliner Prinzenpaar

Guido Cantz wusste sich mit Witz und Charm das Gehör aller Anwesenden zu verschaffen, bevor es mit dem Kölner Dreigestirn erstmals offiziell wurde. Zusammen mit dem Dreigestirn zog Erich Ströbel in den Saal ein, um Präsident Peter Monschau, stellvertretend für den gesamten Verein, mit dem Sonderorden des Festkomitees auszuzeichnen.

Doch auch das Dreigestirn sollte nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Nachdem den Dreien bereits vor ihrem Auftritt, ein Verpflegungskorb der beiden anwesenden, amtierenden Berliner Prinzen Detlef I. und Uli I. überreicht worden war, gab es von den Naaksühle ein Geschenk, welches die Drei aber erst an Weiberfastnacht mitnehmen dürfen.

Bei den Naaksühle ist es seit etlichen Jahren Tradition, Geld für den guten Zweck des Dreigestirns zu sammeln. Hierzu wird jedes Jahr passend zum Motto eine XXL-Spardose entworfen, gebaut und auf den Veranstaltungen der Naaksühle gut gefüllt. Diese Spardose wird dann, an Weiberfastnacht, auf dem Wupperplatz dem Dreigestirn überreicht.

Ehrung für Eric Schroth

Doch was gibt es für die Naaksühle Schöneres als ihren eigenen Nachwuchs auf der Bühne zu präsentieren. So ist es nicht verwunderlich, dass die Ühlepänz mit Standing Ovation gefeiert wurden. Auch für Schroth ist der Auftritt der Ühlepänz ein besonderer Augenblick. Waren doch die Ühlepänz der Beginn seiner Karriere bei den Naaksühle. Noch während die Pänz auf der Bühne standen, wurde Eric von Präsident Peter Monschau und Geschäftsführerin Kira Rechmann nach vorne auf die Bühne gebeten. Peter Monschau nutze diesen Augenblick, um die Gäste darüber zu informieren, dass diese Prunksitzung die letzte unter Erics Leitung sein wird. Nach 11 Prunksitzungen und 13 Jahren als Sitzungspräsident, ist für Eric aus beruflichen Gründen Schluss. Aufgrund seiner Verdienste wurde Eric zum Ehrenmitglied der Naaksühle ernannt.

Doch dies sollte nicht die einzige Überraschung für ihn an diesem Abend bleiben. Nach diesem emotionalen Moment wussten die Newcomer Aluis die Stimmung im Saal wieder anzuheizen, bevor Martin Schopps die volle Aufmerksamkeit vom Publikum verlangte. Vermutlich musste die Eine oder der Andere im Saal schlucken, als Martin auf seinen verstorbenen Vater Fritz Schopps „Et Rumpelstilzchen“ zu sprechen kam. Hatte Fritz doch auch eine besondere Beziehung zu den Naaksühlen, und dass nicht nur weil er einige von ihnen noch aus Schulzeiten kannte.

Nach dem mehr als gelungenen Auftritt von Martin leiteten die Paveier langsam aber sicher das Finale der Sitzung ein. Ob „Leev Marie“, „Humba“ oder „Mir sinn Kölsche us Kölle am Ring“, niemanden hielt es jetzt mehr auf den Stühlen. Wobei ganz so richtig ist das nun auch wieder nicht. Der 11er Rat nahm “ auf den Stühlen“ wörtlich und tanzte mittlerweile auf selbigen.

Weiter ging es mit dem Tanzcorps Rezag Husaren, der KG Fiedele Grön-Wieße Rezag Porzer Ehrengarde e.V.. Und wer die Rezag kennt, weiß das einem bei so mancher akrobatischen Aktion im Saal die Luft wegbleibt. Die Drummerholics machten ihrem Namen alle Ehren und wussten die Jecken im Saal zu begeistern. Den krönenden Abschluss der Sitzungen bildeten Eldorado. Die Gruppe um Manuel Sauer (der übrigens der Enkel unserer Ehrenelferratsdame und Ühlemädcher Inge Langen ist), holte noch einmal alles aus den Gästen raus.

Doch war da nicht noch etwas mit einer weiteren Überraschung für Eric? Richtig! Kurz bevor dieser seine letzte Prunksitzung beenden konnte, betrat der Senat, rund um Senatspräsident Günter Adams die Bühne. Nichts ahnend und sichtlich irritiert wurde Eric erneut nach vorne auf die Bühne gebeten. Auch der Senat wollte es sich nicht nehmen lassen und sich bei ihm für Arbeit der vergangenen Jahre zu bedanken und ernannte Eric noch an diesem Abend zum Ehrensenator der KG.

Ein perfekter Abschluss für eine grandiose Sitzung, die noch gemütlich im Foyer ihren Abschluss fand.