Nachdem am vergangenen Wochenende die Session 2023/2024 auf dem Kölner Heumarkt und am Tanzbrunnen offiziell eröffnet wurde, starteten an diesem Samstag zahlreiche Gesellschaften in die Session. Lesen Sie hier vom einem Streifzug durch die Kölner Säle – mit einem Abstecher ins Kölner Umland, genauer gesagt nach Hürth-Gleuel.

Premiere für den Sitzungsleiter in Hürth-Gleuel

Foto: Andreas Klein

Bei den Funken Rot-Weiß Hürth-Gleuel stand an diesem Samstag eine Premiere auf dem Programm: Nach dem überraschenden Tod des langjährigen Sitzungsleiters „Bärchen“ Sester übernahm Robert Greven die Sitzungsleitung bei der ersten Herrensitzung der Gleueler Funken in der Session 2023/2024. Greven war in der großen Uniform der Funken fast nicht wieder zu erkennen …

Nach dem Aufzug des eigenen Korps konnten die Herren in der gut besuchten Festhalle in Hürth-Gleuel gleich die Lachmuskeln testen, denn mit Martin Schopps sorgte einer der Top-Redner im Kölner Karneval mit seinem hervorragenden Redebeitrag für Stimmung. Standing Ovations nach einer Zugabe waren da das Mindeste an Ehrerbietung für diesen Kracher! Für die Lachmuskeln ging es gleich weiter, denn Thomas „Klimpermännchen“ Cüpper singt nicht nur altbekannte kölsche Leedcher, sondern erzählt auch lustige Begebenheiten.

Mit einem musikalischen Beitrag der jungen Band „Scharmör“ ging es weiter im Programm. Anschließend folgte ein Großangriff auf die Zwerchfelle, denn niemand geringeres als Volker Weininger in seiner Type als „Dä Sitzungspräsident“ teste die Humorfähigkeit der Gleueler Herren. Bei seinem Vortrag blieben kein Auge trocken – vor Lachen, versteht sich. Weininger bekam auch Standing Ovations. Für die Augen gab es anschließend keine Erholung, denn eines der besten Tanzcorps Kölns besuchte die Freunde in Hürth: Das Tanzcorps „Colonia Rut-Wiess“ der K.G. Schlenderhaner Lumpe bewies eindrucksvoll, warum man sich in die Riege der besten Tanzcorps eingereiht hat – choreografisch und artistisch haben die Mädels und Jungs richtig was drauf!

Jörg Runge als „Dä Tuppes vum Land“ komplettierte das rednerische Viergestirn mit seiner Reimrede – einer Vortragsart, die als fast ausgestorben gilt. Die Herren lauschten, klatschten – und gaben auch hier Standing Ovations für einen Top-Redebeitrag! Mit den Paveier, den Cheerleader des 1. FC Köln, den Domstürmer und zum Finale den Fidele Kölsche, die in dieser Session ein Jubiläum feiern, ging die „Herrensitzung im November“ der Funken Rot-Weiß Hürth-Gleuel am frühen Samstagabend zu Ende.


K.G. Der Reiter aus Köln-Rondorf feierte im Sartory

Foto: Andreas Klein

Zum zweiten Mal feierte die K.G. Der Reiter aus dem südlichen Veedel Rondorf/Hochkirchen in den Sartory-Sälen seine große Kostümsitzung. Rund 700 bunt kostümierte Jecken aus dem Kölner Süden waren dem Ruf in den Innenstadt-Saal gefolgt und konnten ein Programm der Spitzenklasse geniessen.

Mit dem Tanzcorps „Kölsche Vita„, die seit dem letzten Sommer bei der K.G. Kölsche Lübüggele untergeschlüpft sind, startete man in den Abend. Hier zeigt sich, dass die karnevalistische Welt recht klein ist, denn die Verantwortlichen des Tanzcorps sind alte Bekannte aus anderen Kölner Tanzcorps. Anschließend marschierte das Reiter-Korps Jan von Werth auf die Sartory-Bühne.

Foto: Herrmann Nied

Für ersten Lachsalven im Saal sorgte Volker Weininger in seiner Type als „Dä Sitzungspräsident“. Mit der Band „Miljö“ gab es danach erste Schunkler im Saal. Die Band gehört mittlerweile mit ihren bekannten Liedern zum großen Mittelfeld der kölsche Bands. Auf ihrer Seniorenresidenz entflohen waren die beiden jecken Renter „Willi und Ernst“ (Foto), die mit ihrem Vortrag die Gäste der Reiter den Lachtränen nahe brachten. Mit der Tanzgruppe „De Höppemötzjer“, die seit einigen Monaten mit der Große Kölner K.G. kooperieren, ging es in die Pause.

Die Paveier eröffneten mit ihren Hits die zweite Abteilung. JP Weber begeisterte mit seinem Rede- und Gesangsvortrag. Mit dem Tanzkorps der K.G. Sr. Tollität Luftflotte, der Band „Eldorado“ und zum Finale den Klüngelköpp mit ihren Hits ging die zweite Kostümsitzung der Reiter aus dem Kölner Süden zu Ende. Beim dritten Mal ist die Kostümsitzung dann schon Brauchtum …


StattGarde Colonia Ahoj lud das 19. Mal zum Captain´s Dinner

Foto: Andreas Klein

Bereits zum 19ten Mal lud die StattGarde Colonia Ahoj zum Captain´s Dinner, auch dieses Jahr wieder in das Theater am Tanzbrunnen. Nachdem Gründungspräsident André Schulze-Isfort 17 mal das Captain´s Dinner leitete, war – nach der Premiere im letzten Jahr – auch in diesem Jahr Kapitän und Präsident Dieter Hellermann der Gastgeber der Gala zur Sessionseröffnung.

Nach einem Opening aus den Reihen der StattGarde-Mitglieder konnte Dieter Hellermann direkt einen hochkarätigen Gast auf der Tanzbrunnen-Bühne begrüßen: Im Jahr 2020, bei der 17. Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“, gewann er mit 80,82 % der Zuschauerstimmen – einem Wert, den bis heute kein Künstler dort wiederholen konnte. Niemand geringeres als Schlagerstar Ramon Roselly war der Stargast des 19. Captain´s Dinner! Mit seinem Hits und bekannten Schlagern in einem besonderen Sound (nur begleitet von einer Gitarre und vier Chorsängern) begeisterte Roselly die Gäste der StattGarde.

Karnevalistisch ging es nach dieser fulminanten Eröffnung weiter mit dem Redebeitrag von Annette Esser alias „Achnes Kasulke“, den Boore und der Tanzgruppe „Kammerkätzchen und Kammerdiener“. Nach einer kurzen Pause präsentierte die StattGarde Colonia Ahoj ihr Bühnenprogramm. Die Bordkapelle, der Shanty-Chor und das legendäre Tanzcorps hatten natürlich ein Heimspiel. Mit den Paveier, der Tanzgruppe „Palm Beach Girls“ und zum Finale „cat ballou“ gab es im Tanzbrunnen-Theater bis nach Mitternacht auf der Bühne ein abwechslungsreiches, unterhaltesames Programm.


Vorsitzender der K.G. Blau-Weiß Alt-Lunke wurde vom Festkomitee geehrt

Foto: K.G. Alt-Lunke

Große Überraschung für Conrad Hackenbroich, Vorsitzender und Literat der K.G. Blau-Weiß Alt-Lunke: Während des Auftritts der Kinder- und Jugendtanzgruppe „Lunker Müüs“ überraschte der neue Schatzmeister des Festkomitee Kölner Karneval, Marc Michelske, den umtriebigen Vorsitzenden der Longericher Karnevalsgesellschaft. Michelske hatte für die Verdienste von Hackenbroich den Verdienstorden des Festkomitee Kölner Karneval in Gold im Gepäck und überreichte dem überraschten Vollblutkarnevalist diese besonderen Auszeichung.

Foto: Silvia Hackenbroich

Doch Hackenbroich bliebt nicht der einzige Geehrte an diesem Abend, denn auch zahlreiche Mitglieder der K.G. wurden für ihre Verdienste und langjährige Mitgliedschaft vom Verein ausgezeichnet. Besonders erwähnt werden sollten hier Paul Klein und Michael Koeb, die seit 60 Jahren dem Verein die Treue halten. Solche langjährigen Mitglieder gibt es nicht oft im Kölner Karneval …

Im Pfarrheim der Pfarre St. Dionysius in Longerich gab es aber natürlich auch ein kleines, feines Programm: Mit der Band „Zesamm“, Peter Kolb als „Ne komische Hellije“ und der Tanzgruppe „De Heinzelmänncher zo Kölle“ feierte man den Start der Session 2023/2024 in Köln-Longerich bis in den frühen Morgen …

Abschließend noch ein kleiner Tipp: Am 3. Februar 2024 (das ist ein Samstag …) feiert die K.G. Blau-Weiß Alt-Lunke im großen Festzelt auf dem Heckweg in Köln-Longerich ihre Kostümsitzung. Dat Spillche beginnt um 16:00 Uhr – und man ist (nach Plan) vor Mitternacht wieder Zuhause (solange man in Köln wohnt …). Die Karten kosten 42,50 € – und sind jeden Euro wert! Wer also Lust und Zeit hat, am 3. Februar in einem Festzelt kölschen Veedelskarnevals mitzuerleben: Karten gibt es hier!