Home Session 2018 Die Kölner Schull- un Veedelszöch sind für Sonntag startklar

Die Kölner Schull- un Veedelszöch sind für Sonntag startklar

Die Kölner Schull- un Veedelszöch sind für Sonntag startklar
Foto: Andreas Klein

Traditionell gab es am heutigen Mittwochvormittag die Pressekonferenz der „Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums“ (kurz: „Freunde und Förderer“) als Veranstalter der am kommenden Sonntag, dem 11. Februar 2018, stattfindenden „Kölner Schull- un Veedelszöch“. Im vergangenen Jahr konnten die Verantwortlichen noch eine Rekordbeteiligung vermelden – in diesem Jahr musste einmal aufgrund des frühen Termins und auch wegen der gestiegenen Sicherheitsbestimmungen die Zahl der Teilnehmer begrenzt werden.

Mit 50 Schulen (darunter 13 Grundschulen, 34 weiterführende Schulen, 1 Förderschule und 2 Berufskollegien) und 51 Veedelsvereinen in 49 Gruppen war laut Zugleiter Willi Stoffel das Maximum dessen erreicht, was die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der „Freunde und Förderer“ sowie der Lyskircher Junge (für die Schullzöch) leisten konnten. Insgesamt nehmen rund 8.500 Teilnehmer an dem Schull- un Veedelszoch am Sonntag teil.

Bernhard Conin erinnerte daran, dass die Kölner Schullzöch seit 1971 jedes Jahr gelaufen sind, seit 1972 als „Kölner Schull- un Veedelszöch“. Auch in diesem Jahr werden die Schull- un Veedelszöch im WDR-Fernsehen sowie im Radio bei Radio Köln übertragen. Ebenso wird es in diesem Jahr wieder drei Preisträger geben, die sich am Rosenmontag noch einmal präsentieren dürfen; hier dankte Conin den Korps der Prinzen-Garde Köln, der EhrenGarde der Stadt Köln und den Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 für eine Wurfmaterialspende. Bei den Schullzöch sponsort der Hersteller „KöllnFlocken“ den Schulen einige Paletten mit Müsliriegeln als Wurfmaterial, die bei den Gruppen reissenden Absatz fanden.

Am kommenden Freitag, dem 9. Februar 2018, treffen sich die Teilnehmer der Veedelszöch beim Sternmarsch auf dem Alter Markt. 44 Vereine nehmen in diesem Jahr am Sternmarsch teil, auf der Bühne werden u. a. Querbeat, die Klüngelköpp, Miljö und die Bläck Fööss für Stimmung sorgen.

Der Zugleiter der „Kölner Schull- un Veedelszöch“, Willi Stoffel, zeigte sich erfreut darüber, dass so viel externe Musikkapellen wie noch nie im Zoch am Sonntag vertreten sein werden. Neben dem Stammtisch „Nie gehässig“, der sein 90-jähriges Bestehen feiert und seit 1972 jedes Jahr an den Veedelszöch teilgenommen hat, erwähnte Stoffel auch, dass gleich sechs neue Vereine bei den Veedelszöch dabei sein werden.

Nicht erfreut war Stoffel über die Berichterstattung eines Kölner Mediums, welches ihn als Zugleiter und den Vorsitzenden der „Freunde und Förderer“, Bernhard Conin, direkt angegriffen hatte. Stoffel klärte die anwesenden Medienvertreter auf, dass für die Veedelszöch 58 Anmeldungen vorgelegen hätten. Aufgrund der Tatsache, dass man nicht genügend ehrenamtliche Ordner und entsprechende finanzielle Mittel aufbringen könne und auch die Zahl der Sicherheitskräfte verdoppelt werden musste, habe man die Zahl der teilnehmenden Gesellschaften bei den Veedelszöch begrenzen müssen. Hierüber wurden die Veedelsvereine in Einzelgesprächen informiert. Dabei gab es, laut Stoffel, klare Richtlinien: Neue Veedelsvereine werden bevorzugt, ebenso Veedelsvereine, die im Vorjahr nicht an den Veedelszöch teilgenommen haben. Wer im letzten Jahr in den Platzierungen der Jury schlecht abgeschnitten hat, wurde ebenfalls nicht berücksichtigt. Und auch alle Gesellschaften, die ebenfalls im Festkomitee Kölner Karneval Mitglied sind, wurden in diesem Jahr ausgeschlossen.

Letzteres hatte auch den Hintergrund, weil eine Gesellschaft, die auch dem Festkomitee angeschlossen ist, Mitte Oktober die Teilnahme an den „Schull- un Veedelszöch“ mit der Begründung zurück gezogen hatte, dass man nun doch am Kölner Rosenmontagszug teilnehmen würde. Ein weiterer, ebenfalls dem Festkomitee angeschlossener, Verein wollte bei den „Schull- un Veedelszöch“ mitgehen. Der 1. Vorsitzende war, wie Stoffel berichtete, zwei Stunden in seinem Büro und man habe besprochen, dass der Verein wegen den o. g. Gründen nicht mitgehen könnte. Stoffel habe anschließend sogar ein Dankesschreiben der Gesellschaft erhalten – doch diese hat dann die Medien eingeschaltet und sich darüber beschwert, dass man nicht im Veedelszoch mitgehen dürfe. Die Gesellschaft feiert im Jahr 2019 ihr 111-jähriges Bestehen und hat nach eigener Aussage bereits die schriftliche Zusage, dass man dann im Rosenmontagszug mitgehen dürfe. Stoffel wünschte der Gesellschaft hierfür viel Glück – und betonte: „Beide Gesellschaften wurden von mir schriftlich informiert, dass sie sich bei mir nicht mehr melden brauchen!“

Für die Kölner Schullzöch konnte Margitta von Westfalen-Granitzka berichten, dass zwei neue Schulen teilnehmen. Zwei weitere Schulen feiern im Zoch Jubiläum, die eine Schule das 111-jährige Bestehen ihres Schulgebäudes, die andere Schule die 20te Teilnahme an den „Schull- un Veedelszöch“. Die Themen der Schulen sollen sich nicht am Motto des Kölner Rosenmontagszug orientieren, sondern schulische oder städtische Themen aufgreifen. Neben den externen Kapellen gehen 480 Musiker aus den Schulen in diesem Jahr im Schullzoch mit.

Kurz vorgestellt wurde auch eine Initiative der „Freunde und Förderer“ und des Landschaftsverband Rheinland (LVR), welche die „Kölner Schull- un Veedelszöch“ auf der Tribüne am Heumarkt auch für Menschen mit einer Einschränkung der Sehkraft erlebbar machen soll (wir berichteten bereits darüber). Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass die Tribüne am Heumarkt auch für Rollstuhlfahrer ausgelegt ist und es hier sogar eine entsprechend ausgelegte Toilettenanlage gibt.

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