Home Session 2019 Viele Neuigkeiten für die Session 2020 beim Pressegespräch der Prinzen-Garde Köln

Viele Neuigkeiten für die Session 2020 beim Pressegespräch der Prinzen-Garde Köln

Viele Neuigkeiten für die Session 2020 beim Pressegespräch der Prinzen-Garde Köln
Foto: Archiv/Andreas Klein

Traditionell am zweiten Montag im Dezember lud die Prinzen-Garde Köln 1906 e. V. am gestrigen Abend die karnevalistischen Berichterstatter zum Pressegespräch in den staatsen Turm des weiß-roten Traditionskorps. Der gesamte Vorstand war anwesend und auch einige neue Gesichter – doch dazu später mehr.

Nach einer kurzen Einleitung durch Dr. Gerd Wirtz, Pressesprecher der Prinzen-Garde Köln, eröffnete Gustav Brüninghaus den informativen Abend mit einem Rückblick auf die Session 2019. Die Prinzen-Garde Köln veranstaltete in der vergangenen Session zehn Sitzungen – neben Herren- und Damensitzung gab es eine Gala-Sitzung, zwei Kostümsitzungen und fünf Prunksitzungen – und vier Bälle. Alle Veranstaltungen waren ausverkauft. Der Prinzenschwoof in der Wolkenburg wurde in der letzten Session erstmalig von jüngeren Prinzen-Gardisten moderiert, die bisherigen Moderatoren Marcus Gottschalk und Marcel Kappestein übergaben das Zepter an Niklas Jüngling und Alexander Ritter.

Die Prinzen-Garde Köln besuchte in der letzten Session auch das Kinderkrankenhaus an der Amsterdamer Straße und überraschte die kleinen Patienten mit Präsenten. Zum 41ten Mal übergab der Mobilitätspartner der Prinzen-Garde Köln, Mercedes Benz, die Wagenflotte an die „Mählsäck“. Man stellte einmal den großen 22er Rat in der „Lachenden Kölnarena“ und besuchte in der Session die befreundete Prinzengarde aus Mainz, inkl. Aufzug auf deren Karnevalssitzung. Brüninghaus erinnerte auch an die Verabschiedung des Tanzpaares Tina Mertens und Alexander Ritter, die nach sieben Jahren ihre Tanzstiefel an den Nagel gehängt haben. Auch den stürmischen und teilweise verregneten Rosenmontagszug 2019, der wegen der Sturmwarnung u. a. ohne Pferde durchgeführt werden musste, schloss Brüninghaus in seinem Rückblick nicht aus. Erstmalig veranstaltete die Prinzen-Garde Köln ihr Fischessen im Lindner Hotel Köln – und man lobte ausdrücklich das Team um Hoteldirektor Dirk Metzner für den wundervollen Abend. Im Laufe des Jahres wurden dann der neue Prinzenführer und das neue Tanzpaar vorgestellt, auf die wir später noch zurückkommen werden.

Marcus Gottschalk gab anschließend eine Vorschau auf die Session 2020. Auch in der kommenden Session wird die Prinzen-Garde Köln zehn Sitzungen und vier Bälle veranstalten. Hierbei gibt es aber eine Änderung: Neben der Herren- und der Damensitzung sowie der Gala-Sitzung „Fest in Weiß-Rot“ wird es in der kommenden Session drei anstatt zwei Kostümsitzungen geben. „Die Kostümsitzungen waren bei uns immer die Veranstaltungen, die zuerst ausverkauft waren. Und dies jeweils an einem Donnerstagabend. Nun bieten wir erstmalig eine Kostümsitzung an einem Samstagabend an. Und wir waren ehrlich gesagt nicht überrascht, dass diese Sitzung nun als erste Veranstaltung der neuen Session ausverkauft war!“, so Marcus Gottschalk. Somit gibt es in der kommenden Session nur noch vier Prunksitzungen des weiß-roten Traditionskorps.

Gottschalk bekräftigte noch einmal, dass die Prinzen-Garde Köln für den traditionellen Kölner Karneval und damit auch für traditionelle Kölner Sitzungsformate steht: „Bei unseren zehn Sitzungen stehen insgesamt 31 Redner auf der Bühne, dazu kommen 30 Bands. Natürlich zieht das eigene Korps bei jeder Sitzung einmal auf, uns besuchen aber auch befreundete Traditionskorps immer dann auf einer Sitzung, wenn diese eine Pause hat. In der nächsten Session ist das sechs Mal der Fall. Bei unseren Sitzungen zieht neun Mal das Kölner Dreigestirn 2020 auf, nur bei der Herrensitzung ist dieser Aufzug in Köln nicht üblich. Und natürlich haben auch bei uns die Tanzgruppen eine Bühne – wir haben elf Tanzgruppenauftritte in den zehn Sitzungen im Programm, von acht verschiedenen Kölner Tanzgruppen.“, so Gottschalk. Beim „Fest in Weiß-Rot“ wird es auch in der kommenden Session einen Prolog geben, Thomas Cüpper wird mit den Gästen bekannte Karnevalslieder aus den 40er und 50er Jahren anstimmen. In der Session 2020 wird erstmalig die Band „Druckluft“ bei der Prinzen-Garde Köln auftreten.

Für die vier Bälle der Prinzen-Garde Köln gibt es – bis auf eine Ausnahme – noch Karten: Der Prinzenschwoof war nach knapp zwei Stunden komplett ausverkauft! Hier erwartet die jecken Gäste neben dem Aufzug der Prinzen-Garde und neben einem DJ auch die Live-Auftritte von fünf Top-Bands. Bei der Brauhaus-Party „Wiess un Rut em Zims“, die im Brauhaus Zims am Heumarkt stattfindet, stehen in diesem Jahr Druckluft, Lupo und Miljö live vor den rund 500 Gästen auf der Bühne. Die Club-Karneval-Party „jeckmarie“ an Weiberfastnacht wurde konzeptionell überarbeitet (hierzu gleich mehr). Dazu kommt der traditionelle Ball „Gardedanz“ am Karnevalssamstag vor über 4.000 Gästen im Gürzenich mit zwei Bühnen und jeder Menge Live-Musik.

Gustav Brüninghaus erläuterte dann kurz die Veränderungen der Club-Karnevals-Party „jeckmarie“, welche sich ausdrücklich an das jugendliche Publikum wendet: Nach zwei Jahren in der Discothek „Ivory“ wechselt man in der kommenden Session in „The Grid Bar“ von Marian Krause, einem der besten Bartender und Cocktails-Spezialisten in der Welt (2015 erhielt er den Titel „World Class Bartender of the Year“ verliehen). Marian Krause wird zur „jeckmarie“ auch extra einen Prinzen-Garde-Cocktail gestalten. Bereits ab Anfang der Session wird die Fassade der „The Grid Bar“ in der Friesenstraße in einem Prinzen-Garde-Layout erstrahlen, welches auf die Veranstaltung an Weiberfastnacht hinweisen wird. Über einen QR-Code wird man dann direkt zum Kartenshop geleitet und kann sich das Ticket für die „jeckmarie“-Premiere in der neuen Location sichern.

Schatzmeister Thomas Haubner verkündete, dass es noch einige wenige Restkarten für die Sitzungen der Prinzen-Garde Köln gibt – ansonsten sind die zehn Sitzungen bereits so gut wie ausverkauft. Bei den Bällen sieht es etwas anders aus: „Hier haben wir die Erfahrung gemacht, dass – einmal abgesehen vom Prinzenschwoof – diese Karten erst ab Anfang Januar einer jeden Session gefragt sind. Allerdings muss man dann schnell sein, denn bereits Mitte Januar könnte es für Ballkarten schon zu spät sein“, so Haubner sichtlich erfreut.

Kommandant Marcel Kappestein gab einen Ausblick auf das Korpsleben 2020: „Wir sind gut aufgestellt. Das Tanzkorps ist gut vorbereitet, wir waren auch gerade erst im Trainingslager, gemeinsam mit unserem neuen Tanzpaar.“, so Kappestein. Die Prinzen-Garde Köln startet am 9. Januar 2020 mit dem Generalkorpsappell in die Session, die 80 Aufzüge für die Gardisten beinhaltet. 70 % dieser Aufzüge finden in Köln und dem direkten Umfeld statt. Auch in 2020 wird die Prinzen-Garde Köln das Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße besuchen und an der Blindensitzung im Ostermann-Saal des Sartory teilnehmen. Beim Generalkorpsappell wird das neue Tanzpaar der Öffentlichkeit vorgestellt und die Beiden präsentieren ihren neuen Mariechentanz.

Das neue Tanzpaar der Prinzen-Garde Köln, Sandra Wüst (24) und Tommy Engel (29), waren beim Presseabend ebenfalls anwesend. Sandra Wüst studiert zurzeit noch BWL auf Master. Tommy ist angestellter Zimmermann-Meister. Beide kommen von der Luftflotte, wie wir bereits berichtet hatten. Für Sandra und Tommy ist es eine neue Erfahrung, Teil eines Traditionskorps zu sein: „Wir sind begeistert vom Interesse im Korps an uns. Wir waren bei mehreren Turmabenden der einzelnen Korpsteile und haben uns dort vorgestellt.“, so Sandra Wüst. Tommy Engel ergänzte: „Und wir waren überrascht, wie sehr sich doch die Korpskameraden für uns als Menschen und als Teil des Korps interessieren. Wir wurden mit privaten und beruflichen Fragen zu uns regelrecht gelöchert.“

Kappestein erläuterte noch kurz einige Highlights des Generalkorpsappell: Stefan Rüssel, bisheriger Regimentskoch der Prinzen-Garde Köln, hat vor einigen Monaten das Restaurant „Zum Marienbildchen“ übernommen. Da bleibt für das zeitaufwendige Ehrenamt des Regimentskoch leider keine Zeit mehr. Sein Nachfolger wird Dennis Welter, der beim Generalkorpsappell in sein neues Amt eingeführt wird. Bereits in der vergangenen Session hatte die Prinzen-Garde Köln in Olpe den Deutschen Kinderhospizverein e. V. besucht. Beim Generalkorpsappell wird die Prinzen-Garde Köln als erste juristische Person zum elften Botschafter des Deutschen Kinderhospizverein ernannt werden. Die Prinzen-Garde Köln wird den hauptsächlich aus Ehrenamtlern bestehenden Verein, der sich um Kinder mit einer „lebensverkürzenden Erkrankung“ sowie deren Angehörige kümmert, auf vielfältige Art und Weise unterstützen.

Auch der Kölner Rosenmontagszug 2019 war noch einmal Thema bei Kappestein. „Das Reiterkorps ist fit für den Zoch 2020!“, so Kappestein. Alle Reiter und deren Pferde haben die notwendigen und vorgeschriebenen Prüfungen bereits bestanden. „Im letzten Zoch mussten wir ja schnell improvisieren, weil alle Pferde wegen der Sturmwarnung herausgenommen werden mussten. Da haben wir in Rekordzeit zusätzliche Wagen beschafft und Bagagewagen umgeladen.“, so Kappestein. In den letzten Monaten haben fleissige Hände aus den Reihen der Prinzen-Garde die Bagagekutschen dahingehend umgerüstet, dass diese sowohl von Pferden als auch von Traktoren gezogen werden können. „Dieses war bislang nicht möglich, es gibt aber nun eine Ausnahme dafür!“, so Kappestein.

Marcus Gottschalk berichtete von Neuerungen im Fuhrpark der Prinzen-Garde Köln für den Rosenmontagszug: Der bisherige Kommandantenwagen hat sein Rentenalter erreicht und wird nicht mehr im Zoch 2020 dabei sein. „Wir überlegen zurzeit, ob wir den Wagen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen und diesen einem Museum überlassen.“, so Gottschalk. Der bisherige Postmeisterwagen wird derzeit umgebaut und zum neuen Kommandatenwagen. Auf diesem Wagen wird zukünftig in einer Kanzel auch das Tanzpaar der Prinzen-Garde Köln mitfahren, die bisherige Tanzpaarkutsche entfällt ebenfalls. Wagenbauerin Lisa Labusga ist zurzeit dabei einen komplett neuen Postwagen in Form einer historischen Postkutsche zu bauen. Der Wagen soll, trotz seiner historischen Form, mit modernen LED-Effekten ausgestattet werden. „Wir sind sicher, dass der Wagen ein Highlight in der Rosenmontagszuggruppe der Prinzen-Garde Köln sein wird.“, so Gottschalk weiter.

Da Marcus Gottschalk auch im Festkomitee Kölner Karneval für das Protokoll des Kölner Dreigestirns verantwortlich zeichnet, durfte er auch die Veränderungen in der Adjudantur des Kölner Dreigestirn vorstellen: Für Rüdiger „Rudi“ Schlott, der nach der letzten Session das Amt der Prinzenführers aufgegeben hat, rückt – wie bereits berichtet – Marcus Heller in das Amt des Prinzenführers nach. Heller war zuvor bis 2011 Adjudant des Prinz Karneval und seit 2018 Chef der Prinzen-Equipe. Das Amt des Prinzenführers ist übrigens kein festes Amt für Prinzen-Gardisten; das Festkomitee Kölner Karneval entscheidet, wer das Amt bekleiden darf. Von den bisherigen 19 Prinzenführern seit 1937 kamen elf aus den Reihen der Prinzen-Garde Köln. Marcus Heller als 20ter Prinzenführer ist damit der 12te Prinzen-Gardist in diesem Amt.

Neuer Chef der Prinzen-Equipe wird Gary Bingener. Bingener ist seit 14 Jahren Mitglied des Fußkorps der Prinzen-Garde Köln und gemeinsam mit Marcus Gottschalk einer der Gründungsväter des Prinzenschwoof. Bingener war bislang als „Goldhelm“ bei den Aufzügen des Korps dabei, nun wird er als Chef der Equipe das Kölner Dreigestirn der jeweiligen Session bei den Aufzügen begleiten.

Der kreative Mann der Prinzen-Garde Köln, Marcus Gottschalk, präsentierte den anwesenden Medienvertretern dann auch den Orden der Prinzen-Garde Köln für die kommende Session. „Ich hatte im Sommer eine kreative Phase, habe mich zwei Wochen zu Hause eingeschlossen und fünf Orden für die nächsten fünf Sessionen der Prinzen-Garde Köln gestaltet.“, so Gottschalk. Herausgekommen ist wieder einmal ein Meisterwerk, wie in den letzten zehn Jahren, in denen Gottschalk bereits die Orden gestaltet hat. Wer nun ein Foto des Orden erwartet – Pech gehabt: Erst zum Generalkorpsappell wird das Geheimnis gelüftet …

Abschließend gab Marcel Kappestein stellvertretend für die Prinzen-Garde Köln bekannt, dass man ein Leitbild für die Gesellschaft erdacht habe. Nach der Jubiläumssession „111 Jahre Prinzen-Garde“ in 2017 hatte man rund 14 TByte an digitalem Videomaterial vorliegen. Hieraus wurden mehrere Videoclips produziert, bei denen sich ein Claim mit den drei Worten „Leidenschaft. Gemeinschaft. Tradition.“ herausbildete. Auf Basis dieser drei Begriffe hat man nun über ein Jahr lang das Leitbild der Prinzen-Garde Köln geprägt, welches den Mitgliedern des Korps nun vorgestellt wurde und auch noch an verschiedenen Abenden vorgestellt wird. „Dieses Leitbild stellt die gelebten guten Werte der letzten 113 Jahre der Prinzen-Garde Köln dar. Unser Ziel ist es, den Menschen Spaß und Freude zu schenken!“, so Kappestein.

Einen letzten Wehmutstropfen gab es dann für die versammelten Medienvertreter, denn nach elf Jahren als Pressesprecher legte Dr. Gerd Wirtz mit dem Ende des gestrigen Presseabends sein Amt nieder. Präsident Dino Massi würdigte Dr. Wirtz für seine 11-jährige Tätigkeit als Pressesprecher und erinnerte daran, dass Wirtz schon vier Jahre in seinem Amt war, als Massi gerade zum Präsidenten gewählt wurde. Nachfolger im Amt des Pressesprechers ist nun Dr. Martin Küster. Dr. Küster ist seit fünf Jahren Mitglied der Prinzen-Garde Köln und ist als Immobilienentwickler selbstständig. Für den scheidenden Pressesprecher gab es lang anhaltenden Applaus der Medienvertreter für die zurückliegenden elf Jahre. Wirtz versprach, dass er seinem Nachfolger, sollte dieser einmal beruflich verhindert sein, gerne vertreten würde. Wirtz bleibt natürlich Mitglied der Prinzen-Garde Köln.