Home Session 2022 200 Jahre Kölner Karneval: Start in eine Jubiläumssession mit vielen Unwägbarkeiten

200 Jahre Kölner Karneval: Start in eine Jubiläumssession mit vielen Unwägbarkeiten

200 Jahre Kölner Karneval: Start in eine Jubiläumssession mit vielen Unwägbarkeiten
Foto: Anja Bögge

Mit einer Pressekonferenz in der Piazetta des historischen Rathaus in Köln startete das Festkomitee Kölner Karneval als Dachverband von rund 140 Kölner Karnevalsgesellschaften gemeinsam mit der Stadt Köln in eine Jubiläumssession von der heute noch niemand weiß, wie sie denn genau ablaufen wird. Natürlich gibt es Planungen – aber die wieder aufflammende Covid-19-Pandemie und auch der seit Februar diesen Jahres laufende russische Angriffskrieg auf die Ukraine sorgen für einige Unwägbarkeiten. Aber trotz alledem will man natürlich Karneval feiern. Ob das so wie geplant stattfinden wird oder es wieder zu Änderungen kommt, lassen wir heute mal dahingestellt.

Auf Einladung der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker traf man sich also zum Pressetermin im historischen Rathaus. Die Hausherrin liess bei ihrer Ansprache ihre Berührungspunkte mit dem Kölner Karneval seit ihrer Kindheit Revue passieren. Reker betonte, dass sie es richtig findet, dass auch in der heutigen, von Pandemie und Krieg gebeutelten Zeit, Karneval gefeiert wird: „Es wird ja keiner gezwungen mitzufeiern!“, so Reker. Und weiter: „Die Kölner Karnevalisten setzen ein Zeichen: Mir sin noch do!“

Reker gab auch einen Ausblick auf die städtischen Programmpunkte zu „200 Jahre Kölner Karneval“. So wird es im Jahr 2023 eine Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum zum Thema „Karneval im Nationalsozialismus“ geben. Geplant sind auch karnevalistische Elemente beim „Kölner Museumstag“ am 21. Mai 2023 sowie bei der „Langen Nacht der Kölner Museen“. Das Kölnische Stadtmuseum wird in 2023 eine Zeitreise zurück ins Jahr 1823 – das Gründungsjahr des organisierten Kölner Karnevals – präsentieren. Und in der Oper der Stadt Köln wird es auch ein Karnevalskonzert geben.

Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitee Kölner Karneval, betonte, dass der Karneval den Menschen in Köln gefehlt hat: „Nicht nur der Virus hat die Menschen krank gemacht, sondern auch die Isolation.“ Kuckelkorn gab auch bekannt, dass die „Närrische Europäische Gemeinschaft“ (NEG) der Stadt Köln anlässlich des 200-jährigen Karnevalsjubiläums den Titel „Närrische Kulturstadt 2023“ verleihen wird: „Damit werden wir im gesamten europäischen Ausland bei den Karnevalisten in 2023 DER Anlaufpunkt. So werden unter anderem die NEG und der BDK hier in Köln große Veranstaltungen in 2023 abhalten.“, so Kuckelkorn.

Nach diesem ersten Teil kamen die Karnevalsgesellschaften zu Wort, die in der kommenden Session ebenfalls ihr 200-jähriges Bestehen feiern: Die „K.G. Die Grosse von 1823 e. V.“, die Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V. (Rote Funken) und die Traditionstanzgruppe „Hellige Knäächte un Mägde e. V.“-

Den Anfang machte für die „Die Grosse“ deren Präsident, Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller. Dieser gab einen historischen Rückblick auf die Anfänge des Kölner Karnevals seit 1823. Stolz war Zöller darauf, dass die Veranstaltung „Der Grosse Kölsche Countdown“ am 11.11.2022 im Tanzbrunnen in Köln-Deutz fast ausverkauft ist: „Wir haben 10.000 Karten bereits verkauft. Bei 11.000 ist Schluß!“, so Zöller. Als besondere Überraschung kündigte er für das Ende der 11.11.-Sessionseröffnung „op d´r Schäl Sick“ ein Höhenfeuerwerk ab 19:00 Uhr an: „Das Feuerwerk wird einige Überraschungen beinhalten. Kommen Sie vorbei und schauen Sie sich unser Feuerwerk an. Es wird Sie begeistern!“, so ein sichtlich stolzer Grosse-Präsident. Anlässlich des Jubiläums stellt die Gesellschaft am 8. November 2022 ein Buch zur Historie des Kölner Karnevals vor.

Heinz-Günther Hunold, Präsident und Kommandant der Roten Funken, konnte mit 72 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr seines Korps eine wirklich stolze Zahl verkünden: „Uns war es dabei wichtig, dass wir große und kleine, preisgünstige und sogar kostenlose Veranstaltungen in unserem Jubiläumsjahr anbieten. Dies ist uns eindrucksvoll gelungen.“, so Hunold. Mit einem Jubiläumskonzert des Gürzenich-Orchester gemeinsam mit dem Jugendsinfonieorchester der Rheinischen Musikschule startet das Jubiläums-Veranstaltungsprogramm der Roten Funken am kommenden Wochenende. Mit dabei ist auch die „K.G. Die Grosse von 1823 e. V.“.

Neu im Programm der Roten Funken ist eine Veranstaltung, auf die die Roten Funken durch eine alte Eintrittskarte aufmerksam wurden: „Auf dieser Karte von 1837 läd ein Roter Funk zum Maskenball in den Gürzenich. Und dieses ´Fest der Masken´ lassen wir im Jubiläumsjahr mit einem 70-köpfigen Orchester im Gürzenich wieder aufleben!“, so Hunold Und auch die Roten Funken werden Anfang November 2022 ein Jubiläumsbuch, geschrieben von WDR-Moderatorin und Journalistin Monika Salchert, vorstellen.

Etwas Besonderes hat sich die Traditionstanzgruppe „Hellige Knäächte un Mägde e. V.“ zum Jubiläum vorgenommen: „Wir werden auf die Plätze, in die Veedel, in die Schulen gehen und die Menschen animieren, mit uns zu Tanzen!“, so Thomas Andersson, 1. Vorsitzender der Vereins. „Das Ganze findet unter dem Motto ´Danz met uns!´ statt.“, so Andersson weiter. Anlässlich des Jubiläums haben die Tänzerinnen und Tänzer sich die Tanzstile aus den vergangenen Jahrhunderten angeschaut und daraus 14 Tänze choreografiert, die u. a. bei einer Show in der Volksbühne Köln aufgeführt werden. Auf dem Veranstaltungskalender steht auch eine Party zum Jubiläum. Abschließend gab es von Thomas Andersson ein denkwürdiges Statement: „Alle Tanzgruppen haben unter Corona gelitten! Auch wir! Aber die Hellige Knäächte un Mägde haben in 200 Jahren gelernt, mit solchen Krisen umzugehen!“

Alle Infos zum 200-jährigen Jubiläum gibt es unter www.karneval.koeln.