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111 Jahre Prinzen-Garde Köln: Man hat viel vor in der Jubiläumssession

111 Jahre Prinzen-Garde Köln: Man hat viel vor in der Jubiläumssession
Foto: Andreas Klein
Foto: Andreas Klein

Am gestrigen Abend lud die Prinzen-Garde Köln traditionell kurz vor Weihnachten zum Jahrespressegespräch – zum zweiten Mal in den Turm des weiß-roten Korps, der sich schon von weitem in den Vereinsfarben präsentierte. Am 16. Dezember 1905 wurde die Prinzen-Garde Köln gegründet. Seinen ersten Auftritt hatte das Begleitkorps des Prinzen Karneval am 1. Januar 1906 bei der „Die Große K.G.“ (der heutigen „Die Grosse von 1823 K.G. Köln e. V.“). Da im Kölner Karneval das erste Auftreten als Gründung verstanden wird, trägt die Prinzen-Garde Köln die Jahreszahl 1906 und feiert daher in der kommenden Session ihr 111-jähriges Bestehen. Umso voller war der Turm, denn die Kölner Medien wollten aus erster Hand erfahren, was man sich zum Jubiläum ausgedacht hat.

Doch zuerst gab Präsident Dino Massi einen kurzen Rückblick auf die Ereignisse des vergangenen Jahres: Die Prinzen-Garde Köln stellte mit Prinz Thomas II. (Thomas Elster), Bauer Anton (Ulrich Anton Maslak) und Jungfrau Johanna (Jörg Hertzner) bereits zum vierten Mal seit dem Jahr 2000 das Kölner Dreigestirn. Mit dem Tod von Ehrenpräsident Hans Becker am 3. August 2016 verstarb ein Urgestein des Korps: 33 Jahre lang leitete Becker die Geschicke der Prinzen-Garde. Unter seiner Führung entstanden die RTL-Fernsehsitzungen, die bis 2005 ausgestrahlt wurden. Am 15. Mai 2002 trat Becker von seinem Präsidentenamt zurück und wurde am gleichen Tag zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Doch auch die Jubiläumssession 2017 warf bereits ihre ersten Schatten voraus: Zum ersten Mal in der Geschichte der Prinzen-Garde Köln feierten alle vier Korpsteile eine gemeinsame Weihnachtsfeier im großen Festsaal des Kölner Gürzenich. 520 Personen waren der Einladung gefolgt und verlebten einen Abend, der sicherlich nicht der Letzte dieser Art sein wird. Und Dino Massi verwies auch schon einmal auf die gemeinsame Veranstaltung der Prinzen-Garde Köln und der Mercedes-Benz Niederlassung Köln am 9. Januar 2017, bei der die beiden Jubilare (auch die Niederlassung feiert 111-jähriges Bestehen) geladene Gäste empfangen werden.

Im Sommer des Jahres wurde Thorsten Schmidt, Bauer im Kölner Dreigestirn der Session 2011/2012, zum Führer des Corps á la suite der Prinzen-Garde Köln gewählt. Er stellte sich den Medien kurz vor und erläuterte dabei, dass man mit einem erstmals veranstalteten Oktoberfest des Corps á la suite im Gasthaus Zims sofort 150 Personen begeistern konnte. Weitere Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Session hat Schmidt bereits in Planung.

Anschließend erläuterte Dino Massi die Aktionen im Jubiläumsjahr. Wir haben ja bereits über die Einweihung der Stadtbahn berichtet, die im Jubiläumsjahr durch Köln fahren wird. Ebenfalls bereits im November diesen Jahres stiftete die Prinzen-Garde Köln an den Dombauverein 111.000 € zur Restaurierung und damit Erhaltung von neun Figuren am Michaels-Portal des Kölner Dom.

Marcus Gottschalk verwies noch einmal auf das bereits im letzten Jahr vorgestellte Jubiläums-Logo der Prinzen-Garde Köln, gestaltet von Manfred Brück. Gottschalk konnte weiter davon berichten, dass die Prinzen-Garde Köln anlässlich des Jubiläums zwei Briefmarken (einmal 70 Cent, einmal 1,45 Euro) herausgegeben hat, welche bis gestern rund 20.000 mal verkauft wurden. „Wir sind dabei sehr stolz darauf, dass sich die Marken nicht nur innerhalb des Korps sondern auch unter Sammlern zum Renner entwickelt haben.“, so Gottschalk.

Am 21. Januar 2017 gibt es ein Pontifikalamt der Prinzen-Garde im Kölner Dom. Zwei Tage später, am Montag, dem 23. Januar 2017, lädt die Prinzen-Garde Köln zur offiziellen Jubiläumsfeier in den Kölner Gürzenich. Den geladenen Gästen versprachen Dino Massi und Marcus Gottschalk eine musikalische Zeitreise durch 111 Jahre Prinzen-Garde Köln.

Kommandant Karl Heinz Hömig konnte am gestrigen Abend bereits erste Punkte der geplanten Manöverfahrt des weiß-roten Korps zur befreundeten Mainzer Prinzengarde bekannt geben: Vom 18. bis 20. Februar 2017 fährt das Korps nach Mainz und wird dort u. a. in der Staatskanzlei von Ministerpräsident Manu Dreyer empfangen. Ein weiterer Höhepunkt wird der Aufzug des Korps auf der Sitzung der Mainzer Prinzengarde sein. Hierbei wird das Kölner Dreigestirn der Session 2017 mit in den Mainzer Festsaal einziehen.

Gustav Brüninghaus erläuterte die beiden Schaufenster, die aus das Jubiläum der Prinzen-Garde Köln hinweisen werden. Das erste Schaufenster wird in der Galeria Kaufhof zu finden sein. In der Straße „An St. Agatha“ werden traditionell die Karnevalsschaufenster zu finden sein, hier wird auch das Fenster der Prinzen-Garde im Januar feierlich eröffnet. Ein zweites Fenster wird es im Abflugbereich des Flughafen Köln/Bonn geben, welches die ankommenden und abfliegenden Gäste auf das Jubiläum aufmerksam machen soll.

Grafik: Prinzen-Garde Köln
Grafik: Prinzen-Garde Köln

Die Prinzen-Garde Köln veranstaltet in der kommenden Session zehn Sitzungen (zwei Kostümsitzung, eine Gala-Sitzung und sieben Prunksitzungen) sowie drei Bälle. Die Programme der kommenden Session stammen noch aus der Feder des im Jahr 2015 überraschend verstorbenen langjährigen Literaten Josef Lutter. Sein Nachfolger Dennis Hille hat, wie Marcus Gottschalk erläuterte, noch „den ein oder anderen Feinschliff“ gemacht – aber der solide Grundstock der Jubiläumsveranstaltungen trägt noch Lutters Handschrift. „Wir werden auch weiterhin alle Elemente einer traditionellen Kölner Sitzung auf unseren Sitzungen in die Programme einbinden.“, so Gottschalk. Das bedeutet im Klartext, dass eine Korpsgesellschaft, mindestens eine Tanzgruppe, das jeweilige Kölner Dreigestirn sowie ein ausgewogene Mischung aus Rede- und Musikbeiträgen auf jeder der zehn Situngen den Gästen dargeboten wird. In der Jubiläumssession wird es nur eine Änderung bei den Sitzungen geben: „Am Elferratsgestühl wird nicht das normale Prinzen-Garde-Logo zu sehen sein, sondern unser Jubiläumslogo.“, so Gottschalk weiter.

Stolz ist der Prinzen-Garde-Vorstand auf den im Jahr 2012 erstmals unter der Regie des damaligen Prinz Karneval, Marcus Gottschalk, durchgeführten „Prinzenschwoof“. Der Ball der Prinzen-Garde Köln für junge Leute (und Junggebliebene) in der Wolkenburg war für die Session 2017 nach nur sieben Tagen restlos ausverkauft! Und auch die urige Karnevalsparty „Wiess un Rut em Zims“, beheimatet im Gewölbekeller des Gasthaus Zims am Heumarkt, ist seit wenigen Tagen ausverkauft.

Grafik: Prinzen-Garde Köln
Grafik: Prinzen-Garde Köln

Der bereits in der vergangenen Session begonnene Relaunch des Kostümball der Prinzen-Garde am Karnevalssamstag im Gürzenich wird in der kommenden Session weitergeführt: Die nun „GardeDANZ“ betitelte Veranstaltung wird neu ausgerichtet. Ein erster für jeden Gast sichtbarer Schritt wird der Verzicht auf eine Saalkapelle sein; der bisherige Orchesterleiter Kurt Kokus wird den „GardeDANZ 2017“ solo eröffnen. Auf den zwei Bühnen (im großen Festsaal und im Garderobensaal) werden 16 Programmpunkte geboten – darunter alle Top-Bands des Kölner Karnevals! Des weiteren werden bekannte DJs für Partystimmung auf dem erneuerten „GardeDANZ“ sorgen. Für den „GardeDANZ“ gibt es übrigens noch ausreichend Karten, wobei Dino Massi darauf hinwies, dass der Verkauf der Karten für den Kostümball traditionell immer erst knapp 14 Tage vor Veranstaltungsbeginn so richtig losgehen würde – wer sich seine Karte sichern will, kann das aber bereits heute tun! Und auch für die erste Sitzung der Prinzen-Garde Köln am 7. Januar 2017 gibt es laut Dino Massi noch ein paar Restkarten!

Karl Heinz Hömig gab noch einen Überblick über die Aufzüge des Korps: Insgesamt 65 Korpsaufzüge stehen in 2017 auf dem Auftrittsplan, darunter zehn Aufzüge bei den eigenen Sitzungen. Hinzu kommen noch Termine bei Freunden, Partnern und Sponsoren, die aber keine offiziellen Korpsaufzüge sind. Das Tanzpaar der Prinzen-Garde Köln, Tina Brahm und Alexander Ritter, haben, wie Hömig es ausdrückte, „etwas im Feinschliff an ihren Tänzen gearbeitet“. Man wollte zur Session keinen neuen Tanz präsentieren, doch könnten sich die Gäste auf neue Elemente in den bekannten Tänzen freuen, so Hömig. „Ich habe das bereits gesehen – und es wirkt frischer.“

Hömig kündigte auch eine Veränderung beim Generalkorpsappell der Prinzen-Garde Köln an: Am 5. Januar 2017 brauchen die Mitglieder des weiß-roten Korps einen so genannten „Passierschein“, um in den Festsaal des Maritim Köln zu gelangen: „Wir hatten beim letzten Korpsappell rund 500 Anmeldungen. Danach hat das Maritim eingedeckt und auch die traditionelle Erbsensuppe wurde für 500 Personen gekocht. Doch dann kamen immer mehr Mitglieder – und plötzlich waren wir fast 600!“ Süffisant merkte Hömig an: „Bei einer Erbsensuppe sind die 100 Mann mehr kein Problem. Dafür gibt es heißes Wasser! Doch in 2017 wird man das Essen nicht so einfach strecken können! Deswegen führen wir diesen Passierschein ein. Daran hängt ein Bon für das Essen und ein Bon für den Orden. Wer den nicht hat, der muss halt draussen warten!“ (Anm. der Redaktion: Die Frage, ob es sich bei dem Passierschein um den Passierschein A38 handelt, konnte gestern nicht abschließend geklärt werden …)

Abschließend gab Pressesprecher Dr. Gerd Wirtz noch ein paar Daten zum Thema „Social Media bei der Prinzen-Garde“ preis: Die Prinzen-Garde Köln hat rund 13.000 Freunde auf facebook. Interessanterweise sind davon 43 % Frauen. Die facebook-Freunde kommen aus der ganzen Welt. Im Jahr 2016 erreichte man über facebook so 1,3 Millionen Kontakte. Auf dem Youtube-Channel der Prinzen-Garde Köln wurden insgesamt 408 Stunden Videomaterial durch die Besucher gesichtet. Auf Twitter hat die Prinzen-Garde knapp 2.000 Follower und auf dem erst vor wenigen Monaten eingerichteten Instagram-Account 1.000 Abonnenten.

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