Vor 80 Jahren gründeten 13 Fernmelder eines Kölner Telegraphenbauamtes ihren neu gegründeten Kegelclub auf den Namen „Stromlose Ader“, was damals der gängige Begriff für „gestörter Telefonanschluß“ war. Aus dem Kegelclub wurde dann schnell eine Karnevalsgesellschaft, die für die Kollegen, die in der Eifel im Arbeitsdienst tätig waren, so genannte „Rheinische Abende“ veranstaltete. Nach dem 2. Weltkrieg fand man sich dann schnell wieder und machte da weiter, wo man vor dem Krieg aufgehört hatte. Mittlerweile ist die Kölner K.G. „Stromlose Ader“ eine Familiengesellschaft, die auch die enge Verbundheit zur Deutschen Bundespost (bzw. der heutigen Deutsche Telekom AG) aufgelockert hat.
Anlässlich des Jubiläums zogen heute die Plaggeköpp, also der Stammtisch der Standartenträger der Kölner Karnevalsgesellschaften, gemeinsam mit dem Kölner Dreigestirn gleich zu Beginn der Sitzung in den ausverkauften Kristallsaal der Koelnmesse ein. Nachdem die Tollitäten den Gästen der Jubiläumsgesellschaft ihre Aufwartung gemacht hatten, brachte Jupp Menth als „Ne kölsche Schutzmann“ die in edler Garderobe feiernden Gäste zum Lachen. Hier muss man Präsident und Literat Hans-Peter Houben ein Lob aussprechen – er kennt offenbar sein Publikum und weiß, dass man das breite Kölsch des kölschen Schutzmanns hier durchaus versteht. Was ja bei anderen Fest- und Gala-Sitzungen, wo meistens nur auswärtige Gäste anzutreffen sind, eher nicht der Fall ist.
Mit den Höhner und den Bläck Fööss gab es anschließend geballte Hit-Power vom Allerfeinsten, bei der es niemanden auf dem Stuhl hielt! Nach der Pause gab es mit Guido Cantz sowie Marc Metzger als „Dä Blötschkopp“ gleich zwei heftige Angriffe auf die Lachmuskeln. Die Paveier mit ihren Hits holten die Gäste wieder von den Stühlen. Mit Martin Schopps musste zu später Stunde noch einmal ein Redner ran, doch der Saal erwies sich durchaus noch als zuhörbereit. Mit rockigeren Klängen von Kasalla und BRINGS ging es dann bis in weit nach Mitternacht weiter bei der ersten Jubiläumssitzung der K.G. „Stromlose Ader“.
Kleine Anekdote am Rande: Die karnevalsbegeisterte 21-jährige Tochter von Präsident und Literat Hans-Peter Houben, Julia, ist für die heutige Veranstaltung extra aus München angereist, um ihrem Vater, der als Sitzungsleiter im Elferrat gebraucht wurde, als Literatin zu vertreten. Julia Houben soll das Literaten-Amt nun auch schrittweise von ihrem Vater übernehmen. Da werden sich die Künstler aber richtig freuen, denn Julia ist eine echte Augenweide.
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