Foto: Archiv/Andreas Klein

Am gestrigen Montagabend lud die Prinzen-Garde Köln 1906 e. V. traditionell zum Pressegespräch in den festlich geschmückten Turm des Begleitkorps des Prinzen Karneval. Der fast vollständige Vorstand – Schatzmeister Thomas Haubner fehlte entschuldigt – stand den zahlreich erschienenen Medienvertretern Rede und Antwort.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den frisch wiedergewählten Präsidenten Dino Massi, der nun in seine dritte 5-jährige Amtszeit geht, erläuterte Marcus Gottschalk kurz die Funktion des ebenfalls auf der Jahreshauptversammlung für drei Jahre wiedergewählten Ehrenrat des weiß-roten Korps. Der Ehrenrat gilt quasi als Schlichtungstelle des Korps bei gravierenden Streitigkeiten innerhalb desselben – und Marcus Gottschalk verkündete stolz, dass eben dieser Ehrenrat zwar immer wieder gewählt würde, aber in den letzten Jahrzehnten nie tagen musste: „Die Mitglieder des Ehrenrates sind froh, wenn sie nie zusammenkommen müssen – denn das würde bedeuten, dass es erhebliche Konflikte innerhalb des Korps geben würde. Ich bin jetzt seit 28 Jahren Prinzengardist – und seitdem ist der Ehrenrat nie zusammengekommen!“, so Gottschalk.

Bei einem kurzen Rückblick auf die vergangene Session musste die Prinzen-Garde Köln eingestehen, dass nicht alle Sitzungen ausverkauft waren. Andererseits war man stolz auf die Doppelsitzung am 21. Januar 2023, wo die Prinzen-Garde Köln sowohl im Gürzenich als auch im Maritim Hotel zeitgleich jeweils vor ausverkauftem Haus zwei Sitzungen – geleitet von Marcus Gottschalk und Alexander von Chiari, welche in der Pause den Saal wechselten – veranstaltete.

Beim Rückblick konnte Marcus Gottschalk auch auf die Moderationspremiere von Präsident Dino Massi zurückblicken, welcher den Litewka-Abend der Prinzen-Garde in der Wolkenburg kurfristig moderierte, weil Sitzungleiter Gottschalk „ein leichtes Kratzen“ in Hals spürte und Massi Angst hatte, dass Gottschalk für die Doppelsitzung ausfallen würde. Gottschalk kündigte an, dass er wahrscheinlich auch beim Litewka-Abend 2024 wieder „ein leichtes Kratzen“ im Hals spüren könnte, um die erfolgreiche Moderation von Präsident Massi wiederholen zu lassen.

Ein weiteres Highlight war der seit 2017 als „GardeDanz“ umkonzeptionierte Kostümball der Prinzen-Garde am Karnevalssamstag im Gürzenich. Auch dieser war ausverkauft, jedoch wechselten die Gäste nicht – wie in den Jahren zuvor – innerhalb des Hauses die Säle. Daher wird man beim „GardeDanz 2024“ viele Top-Bands im unteren Saal des Gürzenich auftreten lassen, damit die Gäste sich mehr im ganzen Haus verteilen.

Nach diesem Rückblick auf die Veranstaltungen der Session 2023 berichtete Kommandant Marcel Kappestein über die Korpsaktivitäten im zurückliegenden Jahr. Das Korps der Prinzen-Garde Köln hatte in der Session 80 Aufzüge im Plan stehen, darunter auch einige karitative Auftritte. Ein besonderes Highlight war die Manöverfahrt nach Stuttgart, wo die Prinzen-Garde Köln unter Polizeibegleitung mit über 200 Aktiven einen Marsch durch die Innenstadt unternahm und von offizieller Seite empfangen wurde.

Auch alle Korpsteile der Prinzen-Garde unternahmen im Spätsommer bzw. Frühherbst ihre traditionellen Korpstouren. Das Sommerfest der Prinzen-Garde Köln fand im letzten Sommer im Geißbockheim des 1. FC Köln statt und war ebenfalls ein voller Erfolg. Mit dem Mobilmachungsappell in der Wolkenburg vor wenigen Wochen endete der offizielle Terminplan des Korps.

Eine weitere Personalie soll nicht unerwähnt bleiben: Auf dem kommenden Generalkorpsappell wird der neue Regimentskoch Patrick Faxe in sein Amt eingeführt werden. Er übernimmt das Amt von Denis Welter, der aus persönlichen Gründen das Amt aufgeben muss.

Auch im kommenden Jahr wird das erfolgreiche Projekt „GardeVital“, welches aus einer Idee von Präsident Dino Massi ins Leben gerufen wurde, fortgeführt. Nach den Themen Darmkrebs-Vorsorge in 2022 und Cardio-Gesundheit in 2023 wird im Jahr 2024 die Hautkrebs-Vorsorge zum Thema bei „GardeVital“. Hierzu wird die Prinzen-Garde später noch im Rahmen einer Pressekonferenz weitere Informationen bekannt geben. Der Vorstand der Prinzen-Garde konnte stolz verkünden, dass man für die „GardeVital“-Premiere in 2022 unter der Leitung von Prof. Dormann für den Felix-Burda-Award nominiert worden ist. Die Preisverleihung ist für April 2024 vorgesehen.

Marcel Kappestein ging dann kurz auf das soziale Engagment der Prinzen-Garde Köln ein. Die Prinzen-Garde wird auch weiterhin den Kinderhospizverein unterstützen. Einige Protagonisten aus dem Kinderhospizverein werden im kommenden Rosemontagszug auf dem Inklusionswagen, welcher durch ein früheres Dreigestirn ins Leben gerufen wurde, mitfahren, der sich im kommenden Zoch in der Gruppe der Prinzen-Garde einreihen wird. Ebenfalls fest eingeplant ist der Besuch des Prinzen-Garde-Korps beim Kinderkrankenhaus an der Amsterdamer Straße.

Marcus Gottschalk erläuterte dann das Veranstaltungsprogramm für die Session 2024 mit einem kurzen Satz: „Wir haben nix Besonderes, wir feiern einfach eine tolle, normale Session!“

Auf dem Plan stehen acht eigene Sitzungen und damit zwei Sitzungen weniger als in der letzten Session. Hierbei ging Gottschalk darauf ein, dass man mit zwei Sitzungen weniger quasi 3.000 Gästen ihre Kartenbestellung absagen muss. Daher überlegt die Prinzen-Garde Köln zurzeit, ob man – unabhängig davon ob es eine kurze oder lange Session ist – eine feste Anzahl an Sitzungen anbietet, und hierbei eher die geringere Zahl der Veranstaltungen ins Auge fasst.

Mit fast 300 Gästen war die Veranstaltung „jeckmarie“ am 11.11.2023 ausverkauft. Die Schwesterveranstaltung an Weiberfastnacht ist auch bereits gut im Vorverkauf. Dies trifft auch auf die Sitzungen der Prinzen-Garde Köln zu – obwohl hier der Verantwortliche für den Kartenvorverkauf, Präsident Dino Massi, die Veranstaltungen erst dann als ausverkauft erklärt, wenn wirklich die letzte Karte verkauft ist. Beim „Fest in Weiß-Rot“ sind zum Beispiel noch genau zwei Karten (!) in der letzten Reihe verfügbar. Bei der Herrensitzung sind es, Stand gestern Abend, noch 20 Karten. Erst wenn diese verkauft sind, gilt die Veranstaltung – laut Massi – als ausverkauft. Besonders erfreulich ist, dass der „GardeDanz 2024“ bereits zu rund 60 % verkauft ist – das war bislang selten der Fall. Die Prinzen-Garde rechnet damit, dass der Kostümball am Karnevalssamstag spätestens Mitte Januar 2024 komplett ausverkauft sein wird.

Erstes Highlight der kommenden Session 2024 wird der Generalkorpsappell am 4. Januar 2024 im Maritim Hotel. Neu im Veranstaltungsprogramm ist der Festgottesdienst des Korps am 13. Januar 2024 in St. Aposteln.

Marcel Kappestein erläuterte die langjährige Partnerschaft des Korps mit Mercedes-Benz: Seit 46 Jahren gibt es nun diese Partnerschaft und auch in der kommenden Session stellt Mercedes-Benz zehn Sprinter, eine V-Klasse und eine Limousine für den Präsidenten Dino Massi dem Korps zur Verfügung.

Das Korps hat in der kommenden Session rund 70 Aufzüge im Plan stehen. Darunter ist am 20. Januar 2024 auch ein besonderer Termin. Im Rahmen der Festlichkeiten zu „375 Jahre westfälischer Friede“ wird das Korps auf Einladung des Oberbürgermeister von Münster nach Westfalen fahren und dort eine Mädchensitzung im Mövenpick-Hotel eröffnen. Danach geht es direkt zurück ins Rheinland, denn am gleichen Abend eröffnet das Korps die eigene 2. Kostümsitzung im Maritim Hotel.

Am Rosenmontag 2024 wird sich das Korps – nach dem Ausflug beim letzten Zoch auf die „Schäl Sick“ – wieder vor dem eigenen Turm aufstellen. Das ist laut Marcus Gottschalk und Marcel Kappestein ein nicht zu unterschätzender logistischer Vorteil,  da die Wagenhalle nur einen Steinwurf entfernt ist und das Korps die Einrichtungen der gegenüberliegenden Schule nutzen können. Und auch die Fahrer der Festwagen kennen die Strecke bestens – damit entfällt die Möglichkeit, sich mit einem Wagen in einem Tor zu verkeilen, wie es beim Rosenmontagszug 2023 am Tanzbrunnen passiert ist …

Nach so viel Input durch die Vorstandsmitglieder beendete Dino Massi mit einer Einladung zum kölsch-italienischen Buffet den Pressetermin.