Fotos: Photographie Nathalie Michel

Wenn die 1. Damengarde Coeln zur Urkölschen Kostümsitzung einlädt, kann man von einem festlich geschmückten Saal in den Farben der Uniform blau, rot und weiß ausgehen und so auch bei ihrer 4. Auflage der Urkölschen Kostümsitzung im kleinen Saal „Heumarkt“ des Hotels Maritim. An diesem Abend glänzten jedoch zusätzlich riesige silberne Luftballons und wiesen auf das 10-jährige Jubiläum der 1. Damengarde Coeln hin.

Traditionell eröffnete die 1. Damengarde Coeln mit ihrem feierlichen Einzug die Sitzung, bei dem ca. 80 Damen und „der Marie“ in großer Uniform mit Federbuch und glitzernden Säbeln, geordnet nach militärischen Rängen in den Saal einmarschierten. „Zum ersten Mal werden wir dabei von den „Schälsick Musikante“ und dem „Kölner Musikcorps Blau-Weiß Alt Lunke 1956 e. V.“ begleitet“, freute sich Barbara Brüninghaus, Präsidentin der 1. Damengarde Coeln, die sympathisch und souverän durch die Sitzung moderierte. Das Publikum in dem schon seit Wochen ausverkauften Saal war begeistert.

Bei der 1. Damengarde Coeln ist die Rollenaufteilung etwas anders als gewohnt und als man das von den Traditionscorps kennt. Die Rollen des Tanzpaars sind vertauscht. Sebastian Pfromm ist „der Marie“ und Sabrina Hasenberg ist der Tanzoffizier. Unter der Leitung von Kommandantin Katrin Prüße bot die Tanzabteilung des Corps eine großartige Tanzdarbie-tung, bei deren Hebefiguren so mancher aufgrund der niedrigen Deckenhöhe den Atem anhielt.

„Gemeinsam mit Trainerin Andrea Schug haben wir passend zum Leitbild der Damengarde zu den Tänzen alte „Krätzcher“ und „Leeder“ ausgewählt, die nicht in Vergessenheit geraten sollen“, so die Präsidentin. „An dieser Stelle legen wir besonderen Wert auf das Brauchtum.“

Damit wurde es zunächst etwas ruhiger im Saal, dem Publikum schien es zu gefallen und honorierte die Tanzdarbietungen nach dem neuen Jubiläumstanz mit einem Beifallssturm. Das Saalorchester mit der Kapelle Helmut Blödgen unter Leitung von Ingo Baum umrahmte den Abend musikalisch.

„Im Karneval liebe ich auch die ruhigeren Formate und Nostalgiesitzungen“ erklärte Barbara Brüninghaus. „Mit unseren schönen Uniformen, dem militärischen Erscheinungsbild und den tänzerischen Darbietungen zu den alten Bläck-Föös und Ostermann Liedern spiegeln wir nicht nur unsere traditionelle Ausrichtung, wir passen mit unseren Auftritten auch zu den leiseren Sitzungsformaten.“

Beim folgenden Einzug des Kölner Dreigestirns stand der Saal dann allerdings doch Kopf. Prinz Sascha I (Sascha Klupsch) sprang bei seiner Darbietung kurzerhand von der Bühne und tauchte in das Publikum ein, das in diesem Saal ohnehin schon recht nah an der Bühne war. Barbara Brüninghaus ernannte die Jungfrau Frieda (Friedrich Klupsch) zum Ehren-Leutnant der 1. Damengarde Coeln und überreichte dem Dreigestirn einen Scheck über 333 Euro für das Spendenprojekt „Kleine Hilfe Köln e.V.“

Barbara Brüninghaus und Boris Müller

Weiterer Höhepunkt war der Auftritt von Ex-Prinz der Session 2022/2023 Boris Müller, der eine Hommage an Hans Hachenberg ‚Die Doof Noss‘ initiierte und in bewährter Manier an dessen Vorträge erinnerte. Das Publikum war begeistert und dankte es mit Standing Ovation.

Die Literatin Gabi Ratajek durfte zufrieden sein, denn auch die tänzerische Darbietung der Tanzgruppe „Husarenpänz“ der „KG Treuer Husar“ begeisterte ebenso. „Einfach großartig“, freute sich Brüninghaus. „Die kleinen Tänzerinnen und Tänzer waren fantastisch“.

Mit den musikalischen und künstlerischen Darbietungen der Domstürmer, Paveier, Höhner, Bernd Stelter, Marita Köllner und Miljö wurde es dann doch laut und stimmungsvoll im Saal. Patrick Lück und die Höhner begeisterten mit „Prinzessin“ und ihrem neuen Lied „Es ist nicht so wie du denkst“. „Leeve Marie“ durfte bei den Paveiern natürlich nicht fehlen, aber dass sie auch ruhigere Lieder können, zeigt sich in ihren zahlreichen Balladen und so wurde es mit „Mir sin Kölsche us Kölle am Rhing“ noch einmal gefühlvoll.

Bernd Stelter reflektierte gewohnt kritisch in seinem humorvollen Beitrag über aktuelle gesellschaftliche Themen und Marita Köllner sowie Miljo sorgten für ein grandiosen Abschluss.

Zum großen Finale versammelten sich die Damen und „der Marie“ der 1. Damengarde Coeln auf der Bühne, um gemeinsam das „Corps-Leed“ zu singen, das von Alexander Schumacher (StattGarde Colonia Ahoj e.V) geschrieben und vertont wurde. Während Konfettiregen auf die Teilnehmenden fiel, schloss die Präsidenten sichtlich bewegt die Sitzung.

(Quelle: Pressemitteilung der Gesellschaft)